Dreiste Betrüger wollten 70'000 Franken ergaunern

Zuger Polizei erwischt Telefonbetrüger auf frischer Tat

Achtung vor anonymen Anrufern: In verschiedenen Kantonen häufen sich Meldungen von Telefonbetrügern.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Mit diversen Tricks und Lügen versuchten Telefonbetrüger eine Zuger Familie um 70'000 Franken zu erleichtern. Der Coup gelang fast – aber eben nur fast.

Eine ältere Dame wolle einen grösseren Geldbetrag abheben, meldete eine Bank der Zuger Polizei am Freitagmittag. Die Polizei rückte daraufhin aus und sah vor Ort nach dem Rechten.

Wie die 81-jährige Rentnerin gegenüber den Einsatzkräften aussagte, erhielt sie am Morgen mehrere Telefonanrufe, in denen ihr mitgeteilt wurde, dass ihre Tochter in Italien einen Autounfall hatte und dabei eine Person ums Leben gekommen sei. Wenn sie den geforderten Geldbetrag von 70'000 Franken nicht bezahle, werde man ein Foto ihrer Tochter an die Medien senden.

Betrüger ändern die Masche

Während die Rentnerin, in Absprache mit der Polizei, mit einem Taxi zurück an ihren Wohnort fuhr, nahm die im selben Haushalt lebende Tochter, einen weiteren Anruf der mutmasslichen Betrüger entgegen. Jetzt gab sich der Mann am Telefon als Polizist der Kantonspolizei Zug aus und erklärte ihr, dass ihre Mutter gestürzt sei und sich nun im Spital befinde. Als sich die Tochter auf den Weg ins Spital machen wollte, kam ihre Mutter in Begleitung eines zivilen Fahnders nach Hause.

In der Folge änderten die Betrüger ihre Geschichte und erklärten in weiteren Telefonanrufen, dass die Seniorin Opfer eines Enkeltrickbetruges sei. Es gehe nun darum, die Betrüger zu fassen, weshalb ihre Mutter das Geld einer Frau übergeben soll.

Die Falle der Zuger Polizei schnappt zu

Die Rentnerin begab sich daraufhin zum Eingang ihres Wohnhauses in der Stadt Zug, wo eine ihr unbekannte, dunkel gekleidete Dame bereits wartete. Die Seniorin übergab ihr ein Couvert und ging zurück in ihre Wohnung. Während dieser Zeit befand sich ihre Tochter ununterbrochen am Telefon mit dem falschen Polizisten.

Die dunkel gekleidete Frau stieg nach der Übergabe zu einem unweit geparkten Auto mit deutschem Nummernschild auf der Beifahrerseite ein. Hier schnappte die Falle zu, denn wie die Zuger Polizei in einer Mitteilung schreibt, warteten zivile Fahnder in der Nähe und nahmen sowohl die Frau, eine 45-jährige Ungarin, wie auch den 66-jährigen Mann mit polnischer Staatsangehörigkeit fest.

Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zug hat beim Zwangsmassnahmengericht einen Antrag auf Untersuchungshaft gestellt.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Zuger Polizei
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