Grosse Investitionen

Zuger Firma Beliani will das Zara des Möbelhandels werden

Möbelausstellungen wie hier bei reseda gibt es bei Beliani nicht. Deshalb kann das Unternehmen umso schneller wachsen. (Bild: Instagram/Reseda_furniture)

Das Baarer Unternehmen Beliani begann mit dem Verkauf von Gartenmöbeln. Seither geht es steil aufwärts. Mit grossen Investitionen wollen sie sich als moderne Möbelfirma an der Spitze etablieren.

Nach kaum 15 Jahren auf dem Markt, will der Möbelhändler Beliani den grossen Sprung an die Spitze des Online-Möbelhandels machen. Das Unternehmen aus Baar, das zu Beginn nur Gartenmöbel verkaufte, investiert derzeit massiv in den Ausbau ihres Onlinehandels.

Auffällig ist derzeit vor allem der neue Werbespot, in dem Mitarbeiterinnen zur Partisanenhymne «Bella Ciao» ihr Unternehmen anpreisen. In diese Werbekampagne investiert das Unternehmen aktuell 300'000 Franken monatlich, um die Firma besser zu positionieren. Derzeit ist Beliani in 17 Ländern vertreten, wobei die Schweiz noch immer der grösste Absatzmarkt ist.

Geschäftsleitung mit einem Händchen für Erfolg

Der CEO von Beliani, Stephan Widmer, hat das Unternehmen 2009 mit seinem Bruder Michael gegründet. Davor hatten die Brüder die Vorgänger-Plattform von Ricardo – Aktion24.ch – aufgebaut und erfolgreich verkauft.

Auch Beliani ist ein voller Erfolg. Die Möbelfirma hat konsequent auf Onlinehandel gesetzt und ist in den letzten fünf Jahren jährlich um 40 Prozent gewachsen, wie der CEO gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagte. Die rund 20 Mitarbeitenden in Baar würden das grosse Wachstum aber nicht vermuten lassen. Der Grossteil der Firma liegt nämlich in einem norddeutschen Wietzendorf. Dort steht das Logistiklager, das kürzlich zum zweiten Mal ausgebaut wurde.

70 Millionen für den Lagerausbau

Wo einst auf 20'000 Quadratmetern Möbel gelagert wurden, dehnt sich das Lager heute auf 120'000 Quadratmeter aus. Das ist eine Grösse von 17 Fussballfeldern. Beliani hat 70 Millionen Franken in einen weiteren Ausbau investiert.

Das grössere Lager ermöglicht dem Händler nochmals deutlich zu wachsen. Unterdessen hat Beliani beim Umsatz die 100 Millionen Franken-Marke überschritten. Je nach wirtschaftlicher Lage wolle das Unternehmen in den nächsten fünf bis sechs Jahren nochmals um das Vierfache wachsen, erklärt Stephan Widmer. Die Infrastruktur erlaubt ein Wachstum bis zu einem Umsatz von 400 Millionen Franken. Das sei das nächste Ziel.

Online-Handel ist im Möbelgeschäft noch eine Nische

Mit der reinen online Strategie war Beliani zu Beginn noch alleine unterwegs. Viele Möbelfirmen hätten teure Ladenflächen, die unterhalten werden müssten - Beliani nicht. Damit könne das Unternehmen viel einsparen, sagt Widmer.

Neben dem Geschäftssitz in Baar hat Beliani 130 Angestellte im deutschen Lager in Wietzendorf und 450 Mitarbeitende in Polen, die sich um Marketing, Finanzen und Personal kümmern. Mehr brauche es nicht.

Beliani soll das neue Zara werden

Beliani will zudem die eigene Marke besser etablieren und in Zukunft nur noch auf die eigenen Produkte setzen können. Das sei im günstigen oder mittleren Preisniveau bisher nur bei Ikea der Fall. Das soll die Firma auch flexibler machen, um schnell auf Trends reagieren zu können.

Auch das Sortiment ist in den letzten Jahren stetig mitgewachsen und breiter geworden. Die Gartenmöbel sind noch immer Teil davon, heute hat der Onlinehändler aber ein Vollsortiment mit den verschiedensten Artikeln. Strategisch orientiert sich Beliani aber nicht an Ikea, sondern eher am Modekonzern Zara. Denn im Zentrum der Ausrichtung steht eine Möbelmarke mit einem «trendy» Sortiment.

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