Omikron befeuert Debatte

Zuger Kantonsarzt Hauri begrüsst kürzere Quarantäne

Der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri steht der Quarantäne-Lockerung positiv gegenüber. (Bild: Screenshot Youtube)

Soll die Quarantäne verkürzt oder gar abgeschafft werden? Darüber diskutieren angesichts von Omikron derzeit Politiker und Expertinnen. Der oberste Kantonsarzt der Schweiz begrüsst die Debatte – und eine Anpassung der Regeln.

Die Quarantäne-Regelung in der Schweiz wackelt. Die Zentralschweizer Kantone haben sie bereits von zehn auf sieben Tage verkürzt (zentralplus berichtete). Jetzt steht sogar eine weitere Anpassung auf fünf Tage zur Diskussion. Denn aufgrund der hohen Fallzahlen in der Omikron-Welle kommt es zu Personalengpässen. Bereits mussten zum Beispiel erste Restaurants vorübergehend ihre Türen schliessen.

Jetzt schaltet sich auch der oberste Kantonsarzt des Landes in die Diskussion ein. «Auch ich würde es begrüssen, wenn der Bundesrat die Dauer von Isolation und Quarantäne verkürzen würde», sagt der Zuger gegenüber der «NZZ am Sonntag». Er verweist auf die Eigenschaft von Omikron, wonach Infizierte weniger lange infektiös seien.

Graf bezweifelt Nutzen von 5-Tage-Regel

Der Entscheid obliegt aber der Politik. Doch da scheint man sich bislang nicht einig zu sein. Der Luzerner Gesundheitsdirektor stellte bereits am Freitag eine Aufhebung der Quarantäne zur Diskussion. Denn Guido Graf ist dezidiert der Meinung, dass eine 5-Tage-Regel wenig Sinn macht (zentralplus berichtete).

Seine Kollegin aus Zürich, Natalie Rickli, fordert derweil in der «NZZ am Sonntag» genau diese Verkürzung auf fünf Tage. Auch in der Ostschweiz äusserten die Gesundheitsdirektoren diese Woche diesen Wunsch. Ebenso der Wirtschaftsverband Economiesuisse.

In der Sonntagspresse kommt derweil ein neuer Vorschlag auf. Der Epidemiologe Marcel Salathé schlägt in der «Sonntagszeitung» die Strategie «Freitesten statt Quarantäne» vor. Demnach sollten Personen mit Kontakt zu Infizierten zehn Tage lang täglich einen Schnelltest machen statt zuhause zu bleiben. Andere Experten wollen derweil lieber noch ein wenig abwarten, um mehr Daten als Grundlage für den Entscheid zu sammeln.

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