Zug schickt den Taschenfahrplan in Rente

Mit dem neuen Fahrplan 2022 trennen sich die Zugerland Verkehrsbetriebe vom gedruckten Taschenfahrplan. Was sind die Gründe? Die Redaktion hat nachgefragt.

Schreibende Person

Oliver Schneider

Die Zuger Pendlerinnen müssen sich von einem langjährigen Begleiter verabschieden. Die Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB) verzichten künftig auf den gedruckten Taschenfahrplan. Grund hierfür sind Nachhaltigkeit und Digitalisierung, wie das Unternehmen schreibt.

Es seien immer mehr Reisende ausschliesslich digital unterwegs, so die ZVB. Sie holten sich die Informationen zu ihrer Reise zum Beispiel per Google Maps. Gleichzeitig sei die Nachfrage nach den Taschenfahrplänen stark zurückgegangen: um rund zwei Drittel in den letzten fünf Jahren.

Übrige Fahrplänen müssen entsorgt werden

Die Folge: Obwohl die ZVB die Auflage zurückfuhren, blieb jeweils Ende Jahr ein Restbestand zurück. Dieser musste dann entsorgt werden. Um dies künftig zu vermeiden, habe man sich entschieden, den gedruckten Fahrplan in Rente zu schicken. Dabei gehe es auch um Einsparungen. «Aufwände fallen nicht nur beim Druck an, sondern auch bei der Erstellung des Taschenfahrplans, der Lagerung und laufenden Distribution sowie bei der Entsorgung», schreiben die ZVB auf Anfrage.

Mit diesem Schritt seien die ZVB nicht allein. Viele der grossen ÖV-Verbünde und Transportunternehmen hätten den Taschenfahrplan bereits eingestellt oder tun dies mit dem nächsten Fahrplanwechsel.

Wer seine Reise nicht digital plant, könne sich auch weiterhin auf den ausgehängten Fahrplänen an den Haltestellen oder am Schalter im Reisezentrum Bahnhof Zug informieren.

Der neue Zuger Fahrplan gilt ab dem 12. Dezember 2021. Er bietet neue Verbindungen etwa ins Ägerital und ein Ausbau beim Nachtexpress (zentralplus berichtete).