:focal(854x1280:855x1281)/www.zentralplus.ch/wp-content/uploads/2018/05/imagescms-image-007577961-scaled.jpeg)
«Banalitäten und Schnulziges wird man bei uns nicht finden», sagt Laura Livers vom Duo Frida.
(Bild: zvg)In der neuesten Ausgabe des Magazins «Zug Kultur» gibt es die Geschichte zum Duo Frida zu entdecken. Sie üben freudsche Traumdeutung und fliegen mit der NASA zum Mond. Das Duo Frida klingt abstrus, schräg, schlicht fantastisch.
Es sind die ganz grossen Themen, die sie sich vornehmen. Haben wir einen freien Willen? Oder ist unser gesamtes Leben etwa schon geschrieben, jede unserer Entscheidungen bereits getroffen, bevor wir uns selbst überhaupt entscheiden konnten? Was ist Fantasie? Und was geht da eigentlich vor in unserem Unterbewusstsein?
«Wenn du als Frau auf der Bühne mal etwas lauter bist, giltst du gleich als hysterisch»
«Das sind Fragen, die mich beschäftigen», sagt Lana Kostić. «Und solche Fragen prägen unsere Musik», fügt die gebürtige Bosnierin an und wirft dabei einen Blick auf Laura Livers, die neben ihr sitzt und kaum merklich mit dem Kopf nickt: «Banalitäten und Schnulziges wird man bei uns nicht finden», sagt die Zugerin. Vielmehr: Düsterheit, ein Schuss Absurdität, eine gute Hand voll Dadaismus.
Angereichert mit Kreativität und Ausdrucksstärke haben sich Livers und Kostić eine Mixtur zusammengebraut, an der das Etikett der Einzigartigkeit haftet. Duo Frida nennt sich die minimalistische Formation der beiden klassisch ausgebildeten Musikerinnen, die wie aus dem Nichts auf einmal auf den hiesigen Bühnen auftauchte. Ihre Kost verpacken sie in Klänge, die irgendwo zwischen zeitgenössischer Klassik und modernem Pop oszillieren, als wüssten sie sich nicht für eine Seite zu entscheiden.
Das müssen sie nicht, und das tun sie auch nicht. «Wir stecken in keiner Schublade», sagt Livers, «sondern in einer ganzen Kommode mit vielen Schubladen.» Was diese zu Tage fördern, sei vor allem der Klang gesprengter Ketten und der Sound einstürzender Konventionen. Duo Frida spielt gegen verstaubte Vorurteile an, die auch heute noch in der Musik vorherrschen.
«Wenn du als Frau auf der Bühne mal etwas lauter bist, giltst du gleich als hysterisch», moniert Livers. «Aber wir dürfen das! Wir dürfen laut sein. Andererseits müssen wir nicht automatisch ins schwarze Abendkleid schlüpfen, wenn wir klassische Musik spielen.» Der Geist von
Frida Kahlo, die als Namensgeberin Patin stand und den beiden mit ihrem sozialkritischen und rebellischen Naturell imponiere, schwingt hier deutlich mit.
Die Nasa als Textlieferant
Mit Cello, MicroKORG, Loop Station und ihren Stimmen begeben sich Livers und Kostić auf die experimentelle Spielwiese und toben sich dort ungeniert aus. Ihre Eigenkompositionen erzählen von surrealen Traumwelten. Alte balkanische Gedichte werden ebenso vertont und neu interpretiert wie reale Ereignisse. «Wir spielen, was sich gut für uns anfühlt», betont Kostić. Das kann dann auch mal ein vertonter Flug zum Mond sein.
Im Stück «Omega – Mission to the Moon» ist das Duo Bestandteil der Apollo 11 Mission. Originale Tonaufnahmen der Nasa vermengen sich mit Zeitzeugenberichten und dienen als Rohmaterial, um die erste Mondlandung einer Neuinterpretation zu unterziehen. «Fly me to the moon», singen die beiden flehend ins Mikrophon, bevor der Countdown zum neuen Jahr eingeläutet wird und die Erde sich unbeeindruckt weiterdreht. Das hat fast schon Ohrwurmcharakter.
Andernorts folgen sie Sigmund Freud auf dessen Wegen ins Unterbewusstsein, um den Geheimnissen unserer Träume auf die Schliche zu kommen. Erzählt wird diese Reise im Gewand eines konzeptuellen Popsongs, in dem elektronische Klänge mit den flüsternden Stimmen der Sängerinnen kontrastieren.
Na, neugierig wie es weitergeht? Auf «Zug Kultur» gibt’s die ganze Geschichte zum Duo Frida zu lesen.
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.