Zürcher Ambulanz rettet künftig Zuger

Der Kanton Zug erhält für seinen Rettungsdienst Hilfe aus Zürich. Schutz & Rettung Zürich wird ab 2015 die Zuger Rettungskräfte bei der Bewältigung von sanitätsdienstlichen Grossereignissen unterstützen und mit ihrer Einsatzleitzentrale Zuger Anrufe auf die Notrufnummer 144 entgegennehmen. Die bisherige Einsatzleitung lief über das Luzerner Kantonsspital.

Der Kanton Zug hat festgestellt, dass bei der Bewältigung von sanitätsdienstlichen Grossereignissen Optimierungspotential besteht. Dafür hat er mit der Schutz & Rettung Zürich eine neue Leistungsvereinbarung über mindestens sechs Jahre abgeschlossen. Dies teilte der Kanton Zug am Freitag mit. Schutz & Rettung Zürich sei in Bezug auf das technische Equipment wie die personellen Ressourcen sehr gut aufgestellt und könne wertvolle Unterstützung leisten. Die neue Einsatzleitzentrale operiere zudem bei der Betreuung der Anrufenden mit modernster Technologie.

Schutz & Rettung Zürich ist die grösste zivile Rettungsorganisation der Schweiz und heute für Anrufe auf die Nummer 144 aus den Kantonen Zürich, Schwyz (ohne Bezirk Küssnacht) und Schaffhausen zuständig. Die Anrufe aus dem Kanton Zug auf die Telefonnummer 144 werden seit dem Jahr 2000 von der Einsatzleitzentrale im Luzerner Kantonsspital entgegengenommen, die bisher auch den Einsatz der Rettungskräfte disponiert hat.

Probleme bei der Notfallversorgung

Dass die Zürcher ab 2015 auch die Notrufe aus Zug annehmen, hat seinen Grund darin, dass die Zuger Notfallversorgung bisher nicht immer optimal funktionierte. In einem Fall aus dem Jahr 2012 rückte die Ambulanz nicht aus, obwohl der Anrufer über Herzbeschwerden klagte. Für Schlagzeilen sorgte auch ein 16-jähriges Mädchen mit Diabetes, das schliesslich von einem Nachbarn ins Spital gefahren werden musste. Die Problemanalyse des Kantons ergab, dass es vor allem bei der Koordination zwischen der Einsatzzentrale im Luzerner Kantonsspital, Medphone, dem ärzteeigenen Callcenter für den Notfalldienst, und den diensthabenen Notfallärzten haperte.

Der Zuger Regierungsrat fällte ihren Entscheid am 18. März 2014. Die Disposition der Anrufe auf die Nummer 144 wurde ab 1. Januar 2015 an die Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung Zürich übertragen. Parallel dazu wird der Rettungsdienst im Kanton ausgebaut. Ab 2016 stehen im Kanton Zug rund um die Uhr mindestens zwei Teams des Rettungsdienstes Zug (RDZ) für die Notfallversorgung zur Verfügung. Damit können dem grundsätzlichen Anliegen der Bevölkerung nach einem möglichst schnellen Eintreffen von Rettungskräften in einer Notfallsituation noch besser nachgekommen und die steigenden Fallzahlen bewältigt werden. Die medizinische Notfallversorgung im Kanton Zug als Ganzes soll durch die Massnahmen deutlich gestärkt werden, schreibt die Gesundheitsdirektion in einer Mitteilung.

 

 

 

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