Verhandlungen zwischen Stadt und Kanton stocken

Zu teuer: Steht die Kanti Musegg vor dem Aus?

Die Kantonsschule Musegg: Das Gebäude gehört der Stadt, der Kanton fordert tiefere Mieten.

(Bild: zvg)

Der Kanton Luzern fordert tiefere Mieten für die Kantonsschule Musegg, das Gebäude gehört der Stadt. Doch die Verhandlungen stocken, der Kanton plant bereits einen Neubau in Reussbühl.

Steigende Schülerzahlen und leere Kassen: Der Kanton Luzern ist bei seinen Kantonsschulen unter Handlungsdruck. Darum will der Regierungsrat Kosten senken und Synergien besser nutzen.

Die Regierung hat seine Immobilienstrategie für den Bereich der gymnasialen Bildung verabschiedet und darin Szenarien festgelegt. Was trocken tönt, hat es in sich. Besonders der Standort Musegg im Herzen der Stadt steht auf der Kippe.

Die Liegenschaft der Kantonsschule Musegg gehört der Stadt, der Kanton mietet sich ein. Dort hätte es zwar Raumpotenzial für weitere neun Klassen des Kurzzeitgymnasiums. Aber die Mieten seien für den Kanton zu hoch und «lassen an diesem Standort unter den aktuellen Bedingungen kein langfristiges Mietverhältnis zu», teilt die Regierung mit.

Der Kanton fordert von der Stadt eine Senkung der Mietpreise für das Musegg-Schulhaus, die Verhandlungen dazu laufen, führten bisher aber zu keinem Konsens.

Neubau in Reussbühl?

Der Kanton Luzern denkt schon weiter und strebt eine andere Lösung an. «Wird nicht nächstens ein für beide Seiten akzeptables Ergebnis erzielt, so ist geplant, den Schulstandort Musegg per Ende Juli 2028 aufzugeben und den Neubau eines Kurzzeitgymnasiums in Staldenhöhe-Reussbühl auf kantonseigenem Grund zu erstellen», droht die Regierung.

Damit könnten auch gleichzeitig der Engpass bei den Turnhallen-Kapazitäten an der Kantonsschule Reussbühl behoben werden. Das neue Schulhaus in Reussbühl soll Platz für 36 Klassen auf den Zeitpunkt Sommer 2028 bieten.

Neubau für 14 Klassen in Sursee

Auch in Sursee wird’s eng: Die dortige Kantonsschule wird in den kommenden Jahren aufgrund des Bevölkerungswachstums einen grösseren Platzbedarf haben. Der Kanton plant hier einen Erweiterungsbau für 14 Klassen, der spätestens auf Schuljahresbeginn 2023/24 bezugsbereit sein soll. Damit könne der zusätzliche Raumbedarf abgedeckt werden. Für den kurzfristigen Platzbedarf ab Schuljahr 2019/20 sind Umteilungen von rund fünf Klassen in die Kantonsschulen Beromünster und Willisau vorgesehen.

Die Betriebsoptimierungen und neuen Bedürfnisse der Kantonsschulen Seetal, Willisau, Beromünster, Schüpfheim und Alpenquai Luzern werden prioritär innerhalb der bestehenden Gebäudehüllen gelöst.

Die derzeitige kantonale Leistungsvereinbarung mit dem Gymnasium St. Klemens soll neu verhandelt werden, damit dem Kanton mit dem Weiterbetrieb des Gymnasiums St. Klemens und der Unterbelegung der Kantonsschule Musegg keine wirtschaftlichen Nachteile entstehen.

Es muss schnell gehen

Bereits bis Sommer 2018 soll der Raumbedarf der Kantonsschule Sursee erhoben und vom Regierungsrat genehmigt werden, anschliessend erfolgt der Auftrag zur Ausarbeitung einer Botschaft für den Baukredit.

Ebenfalls bis Sommer 2018 ist – je nach Ausgang der weiteren Verhandlungen – der Raumbedarf des künftigen Kurzzeitgymnasiums Staldenhöhe-Reussbühl festzulegen und nach Genehmigung durch den Regierungsrat eine Botschaft für die Ausarbeitung des entsprechenden Projektierungskredits zu erarbeiten.

Die Verhandlungen mit der Pallottiner-Stiftung des Gymnasiums St. Klemens werden unverzüglich aufgenommen.

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