Klimawandel bringt Wetterrekorde

Zu heiss, zu trocken, zu sonnig: Der Juli war extrem

Am Nordpol an der Reuss hat es aufgrund der wenigen Niederschläge dieses Jahr mehr Strand als sonst: Das «Kinderbecken» ist trockengelegt. (Bild: ber)

Der Sommer ist einer, der wieder Rekorde bricht. Nun kann am ersten August offiziell Bilanz gezogen werden zum Wetter im Juli. Er war extrem.

Schon Ende Mai trafen die Rekordmeldungen ein, dass der Mai in Luzern der sonnigste und wärmste Mai seit Messbeginn gewesen war (zentralplus berichtete). Und auch im Juli war klar: Es ist heisser gewesen als durchschnittlich. Das haben besonders diejenigen gemerkt, die regelmässig im See oder den Flüssen schwimmen gegangen sind. Die Gewässertemperaturen stiegen bis auf 26 Grad an, was den Fischen ihren Lebensraum nahm (zentralplus berichtete).

Jetzt hat Meteonews ihr Fazit zum Juli gezogen. Und es zeigt sich: Es ist wieder ein Rekord. Der Juli war schweizweit zu warm, zu trocken und zu sonnig. In Luzern lag die durchschnittliche Temperatur mit 21.4 Grad knapp 2 Grad über dem klimatischen Mittel der Jahre 1991-2020 (19.5 Grad). Das liegt durchaus im Schweizer Durchschnitt von 2.3 Grad Abweichung. Allerdings ist es erst der viertheisseste Luzerner Juli seit Messbegin. An der Spitze steht das Jahr 2006.

Anzahl Sonnenstunden mit Stand des 27. Julis 2022. Quelle: meteonews.

Ein Drittel weniger Regen als gewöhnlich

Der Juli war zudem noch sehr trocken. Denn anstelle von 165.5 mm fielen nur 105.5 mm in Luzern. Das sind 36 Prozent weniger als im klimatischen Mittel. Hinzu kamen die vielen Sonnentage. Was auf den ersten Eindruck seltsam klingen mag, ist auf dem Papier ein grosser Unterschied zu einer durchschnittlichen Sonnenstundenzahl.

Im Juli hatte es in Luzern nämlich ganze 304.5 Sonnenstunden, im Durchschnitt sind es aber nur 208.9 Stunden. Und damit lag der Juli im Bereich der Sonnenstunden 46 Prozent über dem Durchschnitt. Zusammen mit dem wenigen Niederschlag und den hohen Temperaturen ist das besonders für die Umwelt viel Stress. Es hat auch zur Folge, dass die Waldbrandgefahr deutlich steigt.

Die aktuelle Einschätzung der Waldbrandgefahr von meteonews.

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