Dominic Deville schnallt sich die Trychlen um

Zensur? Warum SRF die Deville-Sendung doppelt ausstrahlte

Wiederholugn der Sendung von letzter Woche: Panne bei Deville auf SRF. (Bild: Screenshot SRF)

Eigentlich hätte es bei Dominic Deville am Sonntag um Macron oder Le Pen gehen sollen. Stattdessen zeigte SRF eine alte Sendung des Luzerner Comedians zum zweiten Mal. In den sozialen Medien war kurz darauf von Zensur die Rede. Nun sind die Gründe für die doppelte Ausstrahlung bekannt.

«Wir werden die Schuldigen finden und dafür sorgen, dass sie sich alle Benissimo-Sendungen nochmal anschauen müssen»: Die Drohung, welche die Macher der SRF-Satire-Sendung «Deville» Sonntag Nacht auf Facebook verbreiteten, hatte es in sich.

Doch was brachte das Team des Luzerner Satirikers Dominic Deville so in Rage? Die Sendung, welche eigentlich um 21:45 auf SRF hätte ausgestrahlt werden sollen, begann erst 90 Minuten später. Und selbst dann war es nicht die aktuelle Folge. Stattdessen flimmerte eine Wiederholung der Sendung aus der Vorwoche über den Screen. «Leider ist es uns nicht möglich, die aktuelle Sendung auszustrahlen. Sie sehen eine Wiederholung von letzter Woche», blendete SRF zum Bild ein.

Schnell machten Gerüchte von möglicher Zensur die Runde, unterstützt durch den Luzerner Comedian selbst. «Die Verantwortlichen für diesen Fauxpas werden natürlich zur Rechenschaft gezogen werden! Ich schnalle schon mal die Trychlen um», schrieb er auf Twitter.

Grund ihn zu sabotieren hätten diese Woche einige, um kurz darauf den vermeintlichen Grund zu vermelden, den er im Aufzeichnungsraum des Leutschenbach gefunden habe: «Viktor Giacobbo hat sich an die Recorder gekettet und die Sendung sabotiert! Aus Rache für seine Jubiläumssendung! Und er ist nackt!»

Audio-Probleme bei SRF

Immerhin blieb das Bild dazu auch diesmal aus. Am Abend dann lieferte SRF die Begründung für den Fauxpas: Aufgrund eines Fehlers im Audio-Prozess sei es zu Problemen bei der Aufbereitung der aktuellen Folge gekommen. Nun wird die Folge deshalb am Mittwoch, 13. April 2022 um 22.55 Uhr auf SRF 1 nochmals ausgestrahlt. Spötter werden wohl denken, so liessen sich die Gebühren auch halbieren.

Eigentlich müsste die aktuelle Folge ebenfalls hier auf Play SRF verfügbar sein. Doch wie sich zeigte, scheint es auch hier zu Problemen zu kommen.

Mattscheibe statt Deville.
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5 Kommentare
  • Profilfoto von Samuel Kneubuehler
    Samuel Kneubuehler, 12.04.2022, 19:15 Uhr

    Habe die Folge gestern problemlos auf srf play geschaut.

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  • Profilfoto von Kommentarschreiber
    Kommentarschreiber, 12.04.2022, 10:01 Uhr

    Ja, sie haben recht, solche und andere Machenschaften sind Wasser auf die Mühlen der rechtsbürgerlichen SRF-Abschaffer-Community Blocher, Köppel und Bigler, um nur die wichtigsten dieses neoliberalen Gruselkabinetts zu nennen. Als grosser Verfechter von SRF finde ich es schade, dass die Verantwotlichen es scheinbar nicht schaffen, solche imageschädigende Pannen und Pleiten in den Griff zu bekommen.

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  • Profilfoto von Hans Peter Roth
    Hans Peter Roth, 12.04.2022, 00:44 Uhr

    Das Fernsehen SRF entwickelt sich immer mehr zu einem Bananenrepublik-Medium. Kaum ein Tag ohne technische Probleme: ausfallende oder falsch eingestellte Mikrophone, doppelte (mehrsprachige) Tonspuren, falsche Filmbeiträge zum Kommentar, falscher Tonmix bei Fussballübertragungen, stetige Rechtschreibefehler bei Untertitelungen (Legastheniker?), usw. Heute fiel in der Tagesschau das geplante Interview mit dem lettischen Staatspräsidenten Egils Levits wegen «technischen Problemen» ins Wasser. So kann das nicht weitergehen! Zahlt SRF so grottenschlechte Löhne, dass nur noch Tech-Flaschen angeheuert werden können?

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    • Profilfoto von Libero
      Libero, 12.04.2022, 17:12 Uhr

      Gute Frage!
      Sind nicht die SVP-SRG-Abschaffer seit Jahren dabei, der SRG die nötigen Mittel erfolgreich zu kürzen?
      Helfen diese (Sabotage-?)Pannen Blocher, Köppel & Cie. nicht ihr Ziel, die Macht der freien Medien schon bald zu übernehmen?
      Also, was war der wirkliche Grund dieser und anderer Pannen?
      Passieren Fehler nicht überall? ……. Bei Radio und TV hört und sieht es jeder!

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      • Profilfoto von SRG-Fakten
        SRG-Fakten, 12.04.2022, 17:44 Uhr

        Sie versuchen es. Erfolglos jedoch, nicht erfolgreich. Seit der Jahrtausendwende sind die Einnahmen der SRG aus Empfangsgebühren von 1,06 Milliarden auf 1,25 Milliarden Franken angewachsen. Zuwanderung, neue Besteuerung von Unternehmen und bundesrätliche Hilfe sei Dank. Das Geld gibt die SRG heute aber lieber für erfolglose Internet-Formate aus, als die Fehlerquote zu senken.

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