Zehn Künstler erhalten Förderbeiträge
Der Regierungsrat des Kantons Zug zeichnet zehn Künstlerinnen und Künstler mit einem Förderbeitrag in der Höhe zwischen 8000 und 15000 Franken aus. Das mit 50000 Franken dotierte Zuger Werkjahr geht an den Autor Andreas Grosz. Die öffentliche Preisübergabefeier findet am 23. Oktober 2015 um 19 Uhr im Theater im Burgbachkeller in Zug statt.
Der Kanton Zug vergibt seit 1978 jährlich Förderbeiträge und unterstützt damit junge und talentierte Kunstschaffende im Kanton. Bis heute konnten über 360 Zuger Künstlerinnen und Künstler von dieser Förderung profitieren, schreibt das Amt für Kultur in einer Mitteilung.
Prüfung durch Fachjury
2015 sind insgesamt neunzehn Bewerbungen um einen Förderbeitrag und sieben Bewerbungen um ein Zuger Werkjahr eingegangen. Vier Fachjurys, bestehend aus drei bis vier ausserkantonalen Expertinnen und Experten, haben die Dossiers geprüft und mit einem schriftlichen Jurybericht ihre Empfehlungen zuhanden der Kulturkommission und des Regierungsrates abgegeben.
Jährlich stehen 120 000 Franken zur Verfügung, welche für das freie künstlerische Schaffen, die Umsetzung eines konkreten Projektes oder als Weiterbildungsbeitrag verwendet werden können. Die Förderbeiträge wie auch das Werkjahr werden aus dem Lotteriefonds finanziert. 2015 kommen zehn Bewerbungen von Zuger Kunstschaffenden aus den Bereichen bildende und angewandte Kunst sowie Musik in den Genuss der Förderbeiträge des Kantons.
Es wurden prämiert:
Bildende und angewandte Kunst: | |
Arienne und Pascale Birchler (*1982): | 15 000 Franken |
Rec.Design – Lukas Meier (*1984)/Martin Riesen (*1987) | 15 000 Franken |
Ramon Hungerbühler (*1989): | 13 500 Franken |
Pirmin Beeler (*1975): | 10 000 Franken |
Miloš Ristin (*1986): | 10 000 Franken |
Patrick Müller (*1977) | 8 000 Franken |
Musik | |
Judith Wegmann (*1975): | 15 000 Franken |
Tobias Stuber (*1983): | 15 000 Franken |
Muriel Rhyner (*1987): | 10 000 Franken |
Aurel Nowak (*1982): | 10 000 Franken |
Das mit 50 000 Franken dotierte Zuger Werkjahr geht an den Schriftsteller und Verleger Andreas Grosz. Andreas Grosz ist 1958 in Luzern geboren und wohnte von 1965 bis 2000 im Kanton Zug. Seit seinem Abschluss als Übersetzer an der Dolmetscherschule Zürich 1974 widmet er sich kontinuierlich dem schriftstellerischen Arbeiten. Es wurden bereits diverse Re- portagen, Erzählungen, Gedichte und Bücher von Andreas Grosz publiziert. 2006 gründete er den Verlag «pudelundpinscher» zusammen mit Beatrice Maritz. Zuletzt ist von ihm das Buch «Der Zwilling unter dem Kirschbaum» (2013) erschienen.
Heute lebt und arbeitet er in Erstfeld, Kanton Uri. Mit dem Zuger Werkjahr möchte Andreas Grosz ein Buchprojekt verwirklichen. Dabei handelt es sich um einen Roman, dem ein biografisch realer Lebensabschnitt von Andreas Grosz zugrunde liegt. Er lebte zehn Jahre im Urner Bergdorf Unterschächen in einem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Bauernhaus. Im Roman geht es nun um das Leben in der kleinen Dorfgemeinschaft, die Versuche des Protagonisten, Fuss zu fassen, sich heimisch und heimatlich zu machen.
Gegenstand ist ein sehr genau reflektierter Selbstversuch. Die Fachjury würdigt Andreas Grosz als Autor, der seine eigene Erzählweise behauptet. «Er hat das Eigenleben eines von der heutigen Welt merkwürdig weit entfernten Ortes aufgezeichnet. Er hat hingehört und die Sprache dieser Landschaft festgehalten: das vertraut Klingende und das Fremde. Andreas Groszs Texte überzeugen durch die solide, plastische Erzählweise und die schnörkellose Prosa. Einzelne Textstellen sind aber ungleich poetisch und haben häufig den Charakter von Aphorismen.»