Nationale Volksinitiativen der SVP

Yvette Estermann lanciert Initiative gegen Abtreibung

Yvette Estermann und weitere SVP-Nationalräte lancieren zwei Initiativen gegen Abtreibungen. (Bild: zvg.)

Die Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann hat eine Initiative lanciert, die die Abtreibung gesetzlich erschweren soll. Gleichzeitig haben andere Initianten eine zweite Initiative mit ähnlichem Begehren lanciert.

Die Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann scheint Gefallen am Mittel der Volksinitiative gefunden zu haben. Erst vergangene Woche hat sie eine Initiative gegen eine mögliche Impfpflicht und die 2G-Regel eingereicht (zentralplus berichtete). Nun stürzt sie sich schon aufs nächste heikle gesellschaftliche Thema: die Abreibung.

So hat sie gemeinsam mit weiteren SVP-Nationalräten eine Initiative lanciert, die das Abtreiben in der Schweiz erschweren sollen. Gleichzeitig ist eine andere Initiative lanciert worden, die ebenfalls Abtreibungen zum Thema hat. Dies berichten verschiedene Schweizer Zeitungen am Mittwoch. Die Bundeskanzlei hat diese Woche beide Initiativen zur Unterschriftensammlung freigegeben. Die Sammelfrist für die benötigten Unterschriften läuft bis am 21. Juni 2023.

«Einmal darüber schlafen»

Die erste Initiative heisst «Einmal darüber schlafen». Darin fordern Estermann und Co., dass Frauen vor jedem Schwangerschaftsabbruch einen obligatorischen Tag Bedenkzeit erhalten. Damit sollen «Frauen vor überstürzten Entscheidungen unter Druck und Stress» geschützt werden, wie es in einer Mitteilung heisst.

Gemäss Initianten bestehen eine solche Bedenkzeit in anderen Ländern wie Italien oder Deutschland. Damit sollen rund 10 Prozent der jährlichen Abtreibungen verhindert werden. Jährlich werden in der Schweiz gemäss Bundesamt für Statistik rund 11'000 Abtreibungen durchgeführt.

«Lebensfähige Babys retten»

Die zweite Initiative heisst «Lebensfähige Babys retten». Diese will späte Schwangerschaftsabbrüche, also nach der zwölften Schwangerschaftswoche, gesetzlich verbieten. Dies ist heute teilweise möglich, sofern das Leben der Mutter in Gefahr ist oder diese sich in einer seelischen Notlage befindet. Auch bei einer körperlichen Behinderung des ungeborenen Kindes ist eine Abtreibung auch noch weit nach der zwölften Schwangerschaftswoche möglich.

Jährlich würden in der Schweiz rund 100 Babys abgetrieben, die zum Zeitpunkt der Abtreibung bereits eigenständig ausserhalb des Mutterleibes leben könnten. Darum wollen die Initiantinnen solche Spätabtreibungen verbieten. Dank des medizinischen Fortschrittes können Frau und Kind Frühgeburten heute bereits ab der 22. Schwangerschaftswoche «schadlos» überstehen, wie die Initianten schreiben.

In einer ersten Fassung stand fälschlicherweise, dass Yvette Estermann beide Initiativen lanciert haben soll.

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


14 Kommentare
  • Profilfoto von Remo
    Remo, 23.12.2021, 21:36 Uhr

    Die Schwurblerpartei schreit überall nach Freiheit und Selbstverantwortung. Nur bei der Abtreibung beruft man sich auf verstaubte Ansichten von irgendwelchen Ultrafrömmlern.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Tobias Mueller
    Tobias Mueller, 23.12.2021, 15:41 Uhr

    Frau Estermann, warum propagieren Sie den staatlichen Eingriff in die persönliche Entscheidungsfreiheit und körperliche Unversehrtheit von mündigen, selbstdenkenden Bürgerinnen? Und woher haben Sie diese «Studien», wonach Frühgeburten heute bereits ab der 22. Schwangerschaftswoche schadlos zu überstehen sind? Die wurden doch von systemhörigen «Experten» verfasst.

    👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Sandra Klein
    Sandra Klein, 23.12.2021, 09:59 Uhr

    Das Volk hat sich erst vor wenigen Jahren mit 70% Mehrheit für die heutige Regelung ausgesprochen. Aber der Volkswille zählt für die SVP bekanntlich nur dann, wenn es den eigenen Zielen dient.

    Im Nationalrat ist noch eine ähnliche Motion von Estermann hängig, die der Bundesrat zur Ablehnung empfiehlt. Denn das revidierte Bundesgesetz über genetische Untersuchungen beim Menschen (GUMG) wird 2022 in Kraft treten. Damit werden die Vorgaben zur Beratung bei pränatalen Untersuchungen präzisiert. Nicht nur vor einem Entscheid zum Abbruch der Schwangerschaft, sondern bereits vor einer pränatalen Risikoabklärung, beispielsweise mit Laboruntersuchungen oder bildgebenden Verfahren, braucht es ein Aufklärungsgespräch. Auch hält das Gesetz fest, dass die schwangere Frau, falls sie einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung zieht, im Beratungsgespräch über Alternativen zum Abbruch zu informieren und auf Vereinigungen von Eltern behinderter Kinder sowie Selbsthilfegruppen aufmerksam zu machen ist.

    Die Forderungen von Estermanns Initiative sind also längst erfüllt und rein populistisch.

    👍0Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Wupi
    Wupi, 22.12.2021, 23:20 Uhr

    Mit der Abschaffung von 2G und Impfpflicht wil sie Freiheiten schaffen und jetzt die Freiheiten der Frauen einschränken. Anscheinend leidet sie an einer Profilierungsneurose oder hat sie wieder Unterstützung von einem Komiker?

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Paul
    Paul, 22.12.2021, 18:04 Uhr

    Ach bitte …. Jetzt aber hallo…Frau Estermann…. Nicht wieder in die Steinzeit zurück

    👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Dr. med. Fake Doktor
    Dr. med. Fake Doktor, 22.12.2021, 15:26 Uhr

    Die Partei, welche sich selber den Kampf für die Meinungsfreiheit auf die Fahne geschrieben hat, möchte nun also die Meinungsfreiheit einschränken? Herrlich!!!

    👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Die Viererbande
      Die Viererbande, 23.12.2021, 07:20 Uhr

      Genau. Die Linken sind ja die grossen, nein die grössten Beschützer und Bewahrer der Meinungsfreiheit! Voller Sorge darum. Schauen Sie sich nur mal schüchtern in der Historie um. Vielleicht, wenn Sie emotional dann noch nicht direkt erschlagen sind, sollten Sie mal unter «Kollektivismus» und «Gleichschaltung» und meinetwegen «Meinungsterror» googeln. Wenn Sie dann noch mögen, lesen Sie weiter unter der Rubrik «Kulturrevolution».

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 22.12.2021, 14:46 Uhr

    Kinder interessieren die SteinzeitlerInnen von der SVP nur bis zur Geburt. Ein Riesenbohei und -geheuchel um das «ungeborene Leben», danach aber legt man diesem Leben fröhlich Steine in den Weg. Kinder respektive Eltern sollen nach Meinung der SVP alle Lasten alleine tragen, und darum heisst es regelmässig: NEIN zur frühkindlichen Förderung, NEIN zum Vaterschaftsurlaub, NEIN zur Elternzeit, NEIN zu höheren Kinderzulagen, NEIN zu einem Ausbau der ausserschulischen Betreuung, NEIN zur Jugendarbeit, NEIN zum Stimmrechtsalter 16 und und und. Kurz, wer familienfreundlich wählt, wählt ganz bestimmt nicht SVP!

    👍3Gefällt mir👏5Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Philipp
      Philipp, 22.12.2021, 15:29 Uhr

      Man muss nicht SVP Wähler sein um viele Ihrer aufgezählten Neins zu unterstützen.
      Wer zahlt denn ein Grossteil dieser masslos übertriebenen Förderprogramme die von linker Seite stammen? Singles!
      Wir Singles werden vom Staat zum Wohle der Familie wie eine goldene Gans ausgenommen.
      Wenn eine Familie Kinder will ist das ja schön und gut, aber dann soll sie selbst für die Finanzen sorgen. Und wenn man sich keine Kinder leisten kann oder nur 1 anstatt 3, dann ist das halt so.

      Es sind nicht meine Kinder und daher ist es auch nicht meine Aufgabe die Kinder Anderer finanziell zu unterstützen. Daher klares NEIN zu Vaterschaftsurlaub, Elternzeit, höheren Kinderzulagen, ausserschulische Betreuung oder Kitas. Wenn ich sehe wie Familie steuerlich und mit anderen Abzügen und Rückerstattungen schon jetzt massiv bevorzugt werden gibts nur eines zu sagen.
      Es reicht langsam!
      Doch leider ist es so, dass Singles keine Lobby haben und keine Partei sich unbeliebt machen will. Aber fair ist das schon lange nicht mehr. Man wird nach Strich und Faden ausgenommen und steht als Single finanziell schon längst viel schlechter da als Familien.

      👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎4Daumen runter
      • Profilfoto von Libero
        Libero, 22.12.2021, 16:24 Uhr

        ist Single sein nicht freiwillig ?

        👍2Gefällt mir👏1Applaus🤔0Nachdenklich👎2Daumen runter
      • Profilfoto von Paul
        Paul, 22.12.2021, 21:58 Uhr

        Wer pflegt sie im alter? Meine kinder. Wer zahlt ihre Rente? Meine kinder. Wer hält die Infrastruktur am laufen? Meine Kinder. Aber ist ok. Sie brauchen niemanden ….

        👍3Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
      • Profilfoto von Philipp
        Philipp, 23.12.2021, 14:22 Uhr

        @Kaufmann
        Also Erstens betrifft diese Querfinanzierung nicht nur Singles sondern auch Kinderlose Paare. Und die sind nicht immer freiwillig Kinderlos. Viele verzichten auf Kinder weil es finanziell nicht reicht und andere haben gesundheitliche Probleme.
        Was jedoch freiwillig ist, ist Eltern zu werden. Gummi drum und gut ist.
        Die Finanzierung Ihrer Kinder darf nicht Sache von anderen sein nur weil Sie finanziell nicht für Ihren Nachwuchs sorgen können. Zudem würde ich mich in Grund und Boden schämen wenn ich meine eigenen Kinder nicht versorgen könnte und deshalb auf das Geld anderer zurückgreifen muss. Für mich sind das alles Schmarotzer.

        👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
      • Profilfoto von Philipp
        Philipp, 23.12.2021, 14:32 Uhr

        @Paul
        Mich pflegt im Alter ein Pfleger oder eine Pflegerin der/die für die erbrachte Leistung von meinem Geld entsprechend bezahlt wird. Warum soll ich deshalb deren Kindheit finanzieren nur weil die Eltern über Ihren Verhältnissen leben?
        Meine Rente werde ich aus meinem Ersparten und meinen einbezahlten AHV, BVG und Säule 3a Gelder finanzieren. Ich werde weder Ergänzungsleistungen brauchen oder sonst jemand der für mich bezahlt, denn ich habe von meinen Eltern noch gelernt von dem zu Leben was ich habe ohne auf Andere angewiesen zu sein.
        Meine Eltern hatten 3 Kinder. Mit dem 3. haben Sie aber solange gewartet bis klar war, dass Sie es sich auch leisten können.
        Heute werden einfach mal Kinder gezeugt weil es als Grundrecht angesehen wird.
        Der Staat wird ja dann schon schauen dass genug Geld in die Taschen fliesst.

        👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Spalatin
      Spalatin, 23.12.2021, 07:30 Uhr

      Kasi braucht nur den Staat. Er hat die Familie, ihre Struktur und ihre Aufgaben abgelöst. Deshalb ist ja die Forderung nach der multiethnischen Welt-Gesellschaft so durchdringend. Die monolithische Gesellschaft ist böse, ungerecht, schlecht und imperialistisch. Moral ist etwas, was der Staat fortan befiehlt und taxiert, was richtig und was falsch ist. Dieser gibt den Ton in der hegemonialen Erzählung an. Natürlich. Gott ist tot. Religion Opium fürs Volk. Kommen Sie, das hatten wir alles nun schon dutzendfach. Hats funktioniert? Waren die Menschen frei und zufrieden, motiviert und verbunden? Identität und Tradition braucht er ebenfalls keine. Wurden grundlegend und irreversibel pulverisiert, um den neuen Menschen aus der Taufe zu heben, der gebraucht wird, um diese neue Ära des Menschen (oder dessen Herrscher) einzuläuten. Prost Mahlzeit.

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon