5 zentrale Forderungen

Weltfrauentag: Zugerinnen präsentieren feministisches Manifest

Das Team von Frauenstreik Zug (von links): Virginia Köpfli, Anna Spescha, Magdalena Carlen, Sarah Meienberger und Jana Kürzi, Foto von N'Doua Bossard. (Bild: zvg)

Das Team von Frauenstreik Zug veröffentlicht am Weltfrauentag ein Manifest für einen feministischen Kanton Zug. Der Tenor: Auch wenn etwas passiert ist, ist die Gleichstellung in Zug noch nicht da, wo sie sein sollte.

Zur Erinnerung: Erst seit 50 Jahren können Frauen im Kanton Zug und schweizweit offiziell an der Politik teilnehmen. Am Weltfrauentag vom Montag macht auch das Team von Frauenstreik Zug darauf aufmerksam: «Einmal mehr geht es in der Schweiz viel zu lange, insbesondere beim Thema Gleichstellung. Deswegen haben wir uns entschieden, das Jubiläum als Anlass zu nehmen, eine Analyse zur Situation der Gleichstellung im Kanton Zug zu machen», heisst es in einer Mitteilung vom Montag.

Die Erkenntnisse aus dieser Analyse haben die Frauen nun in einem feministischen Manifest festgehalten. «Die daraus abgeleiteten Forderungen sollen wegweisend für die Zuger Gleichstellungspolitik sein und diese in den nächsten Jahren beschleunigen».

Themen: Ausbeutung, Sexismus und Partizipation

Das Manifest ist in die drei Bereiche ökonomische Ausbeutung, Sexismus und Partizipation aufgeteilt. Unter anderem wird auf die unbefriedigende finanzielle Situation der Frauen eingegangen, die unbezahlte Care Arbeit leisten, die schlechten Arbeitsbedingungen in der Pflege
ausgesetzt und bei der AHV benachteiligt sind. Im Bereich Sexismus werden «die unausgewogenen Geschlechter-Stereotypen» thematisiert, die in der Bildung noch immer vermittelt würden. Weiter wird die Wiedereinführung des Gleichstellungsbüros gefordert. Seit der Zuger Kantonsrat vor zehn Jahren die kantonale Gleichstellungskommission abgeschafft hat, ist ein wahres Tauziehen um die Schaffung einer neuen Stelle entstanden (zentralplus berichtete).

Das Manifest umfasst auch eine Kritik an den Zuger Medien, die noch immer keine gendergerechte Sprache verwenden würden. Schliesslich hält das Manifest fest, dass die Zuger Frauen weiterhin nicht ausreichend in Politik, Wirtschaft und Kultur repräsentiert.

Die wichtigsten Forderungen aus dem Manifest

  • Die Forderung nach der Wiedereinführung des Gleichstellungsbüros ist zentral, weil nur so in den behördlichen Institutionen zielorientiert an der Gleichstellung im Kanton Zug weitergearbeitet werden kann.
  • Eine kantonale Elternzeit fordern wir, um die Vereinbarkeit und Gleichstellung von Eltern zu verbessern.
  • Für uns gehört familienergänzende Kinderbetreuung in das öffentliche Bildungsangebot integriert, weshalb wir fordern, dass sie Teil des Service Public wird.
  • Zum Thema sexuelle Orientierung wird viel zu wenig unternommen. Hate-Crimes stellen für nicht heterosexuelle Menschen und Personen, die sich keiner binären Geschlechtsidentität zuordnen, ein grosses Problem dar. Deshalb fordern wir eine kantonale LGBTQIA+ Anlaufstelle.
  • Bei Gewalt an Frauen wird immer noch viel zu gerne weggesehen, die Dunkelziffer ist besonders hoch. Aus diesem Grund fordern wir vom Kanton Zug mehr Mittel in der Prävention und niederschwellige Angebote für die betroffenen Frauen*.
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