HSLU forscht gemeinsam mit Sheffield

Was leistet Musikkritik in Zeiten von Spotify und Co.?

Amazon, YouTube, Spotify: Wie entscheiden wir, was wir hören wollen, wenn Musik unbegrenzt zur Verfügung steht? Wie wird unsere Meinung über Musik beeinflusst? Solche Fragen will die Hochschule Luzern gemeinsam mit der Universität Sheffield beantworten. Nun werden für eine Online-Umfrage Teilnehmer gesucht.

Lange Zeit ging das so: In der Zeitung oder Fachpresse werden Rezensionen von Alben oder Konzerten publiziert. Sie geben den Konsumenten eine Orientierungshilfe über die vielen Veröffentlichungen zu geben.

Doch die Bedeutung der traditionellen Musikkritik schwindet mit der Tatsache, dass Musik heute auf unzähligen Kanälen hör,- teil- und kommentierbar ist.

Die Hochschule Luzern will es genauer wissen und wirft im Rahmen eines vom Schweizerischen Nationalfonds SNF geförderten Forschungsprojektes mit der Universität Sheffield (UK) einen genauen Blick auf den heutigen Markt für klassische Musik.

Co-Projektleiterin Elena Alessandri dazu: «Auch in der Klassik ist der Markt kaum mehr überschaubar. Wir möchten erstmals fundiert klären, wonach Konsumenten ihre Musikauswahl treffen und welche Rolle professionelle Rezensionen heute noch im Vergleich zu Käuferbewertungen auf Verkaufs- und Streaming-Plattformen wie beispielsweise Amazon oder Spotify spielen.»

Elena Alessandri lanciert zusammen mit ihrem Team eine Online- Umfrage. Daran teilnehmen kann jede Person, die regelmässig – also mindestens einmal pro Woche – klassisches Musik hört. Sei es auf Vinyl, CD, Online oder im Radio. «Wir hoffen, so ein vertieftes Verständnis über die aktuelle Bedeutung von Musikkritik zu erhalten und zu erfahren, woran sich Klassikliebhaber bei ihrem Hör- und Kaufverhalten orientieren» so Alessandri.

Das Projekt «Between Producers and Consumers: Music Critics’ Role in the Classical Music Market» ist Teil einer grösseren Forschung zum Thema «Musikkritiken». In einem ersten Projekt untersuchten die Forscherinnen und Forscher der Hochschule Luzern und der Universität Sheffield über 800 Rezensionen von Beethovens Klaviersonaten, die zwischen 1923 und 2010 im britischen Klassikmagazin «Gramophone» erschienen sind. Daraus entwickelten sie ein neues Bewertungsmodell, welches Musikern erlaubt, sich sicherer in der komplexen Welt der Musikkritiken zu bewegen.

Die Umfrage ist ab sofort und bis Ende August in deutsch und engslich abrufbar: www.hslu.ch/reviewimpact

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