Kanton Luzern

Bund stoppt vorzeitige Entlassungen aus Bundesasylzentren

Die Gemeinde Meggen erstellt am Standort Gottlieben eine temporäre Wohncontainersiedlung für Flüchtlinge aus der Ukraine. (Bild: Gemeinde Meggen)

Erleichterung für den Kanton Luzern. Der Bund erklärt, dass ab Mitte Dezember keine Flüchtlinge mehr vorzeitig aus den Bundesasylzentren entlassen und den Kantonen zugewiesen werden.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) gibt bekannt, dass ab Mitte Dezember keine Asylsuchenden mehr vor Ende ihres Verfahrens aus den Bundesasylzentren entlassen werden. Aufgrund von Platzmangel war das im vergangenen Jahr übliche Praxis. Die Flüchtlinge wurden direkt an die Kantone überwiesen.

Es gibt wieder genug Unterbringungsplätze in den nationalen Einrichtungen, teilt das SEM am Mittwochabend mit. Sowohl die Beschleunigung der Asylverfahren als auch der Einsatz zusätzlicher Fachpersonen und der Armee haben dazu beigetragen.

Doch der Kanton Luzern steht immer noch unter grossem Druck. Anfang November hatte die Luzerner Regierung die Notlage im Asylbereich ausgerufen (zentralplus berichtete). Der anhaltende Zustrom von ukrainischen Geflüchteten und die vorzeitige Zuweisung von Personen aus den Bundesasylzentren, kratzen an den Kapazitäten.

Luzerner Zentren sind immer noch zu 95 Prozent ausgelastet

«Wir sind froh über diesen Entscheid, wir befinden uns aber nach wie vor in einer Notlage, Entspannung ist noch nicht in Sicht», teilt die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen auf Anfrage von zentralplus mit. Die Unterbringung und Betreuung der geflüchteten Personen bleibe nach wie vor eine enorme Herausforderung.

Die Zentren seien momentan zu 95 Prozent ausgelastet, teilt die Stelle weiter mit. Aktuell befinden sich 65 Prozent mehr Personen in der Zuständigkeit des Kantons, als Anfang 2022. Die Lage sei somit trotz der Ankündigung des Bundes nicht entspannt.

Die Verantwortlichen bei der Dienstelle hoffen, «dass die vorzeitigen Zuweisungen nicht nur kurzfristig aufgehoben werden.» Denn der Kanton ist auch ohne die vorzeitigen Überweisungen aus den Bundesasylzentren gefragt. Bis Ende März 2023 werden rund 600 Plätze aus befristeten Zwischennutzungen wegfallen. Die gilt es zu ersetzen.

Luzern sucht immer noch händeringend nach langfristigen Lösungen. Deshalb gab der Kanton letzte Woche bekannt, Geflüchtete künftig auch in der Zivilschutzanlage in Dagmersellen unterzubringen (zentralplus berichtete). Sie bietet Platz für 80 Personen, wird aber nur als Notunterkunft in Betrieb genommen. Auch in Ebikon und Meggen sind Bauprojekte in Planung.

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