Überschwemmungen in Kriens

Vier Millionen Liter Wasser in Nachtclub gelaufen

Im Stadtteil Obernau in Kriens wurden einige Hauseingänge überflutet. (Bild: Stadt Kriens)

Das Gewitter gestern Abend hat die Stadt Kriens besonders stark getroffen. Die Feuerwehr konnte mit viel Unterstützung das Schlimmste abwenden. Einige Orte hat es aber besonders stark getroffen. Die Bilder der Überschwemmungen.

Es dauerte kaum eine Stunde, doch das reichte aus, dass in verschiedenen Teilen der Zentralschweiz der Himmel zusammenbrach. Die heftigen Regengüsse hat besonders die Stadt Kriens zu spüren bekommen. Dort hatte gestern Nachmittag die Feuerwehr alle Hände voll zu tun (zentralplus berichtete).

Das Gewitter erreichte den Schweregrad eines 50-Jahre-Ereignisses. Vor nur drei Wochen kamen bei einem grossen Unwetter bereits grosse Regenmassen herunter. Die Schutzmassnahmen entlang der Bäche hatten allerdings gehalten. Gestern Nachmittag war das in Kriens anders. Die Regengüsse trugen derart viel Schwemmholz, Triebsand und Geröll die Bäche hinab, dass die Bachläufe verstopften und das Wasser nicht mehr ablaufen konnte.

Die Feuerwehr arbeitete bis in die Morgenstunden

Das Team des Werkunterhalts hat nun damit begonnen, die verstopften Stellen von Schwemmmaterial zu befreien. Das sind vor allem Wasserläufe, Kanalisation und Kiesrechenanlagen in den Bächen. Da diese Arbeiten priorisiert wurden, konnten noch nicht alle Strassen gereinigt werden.

Die Feuerwehr der Stadt Kriens war gestern im Dauereinsatz. Bei der Zentrale gingen 60 Alarmmeldungen ein, was die Feuerwehr bis weit nach Mitternacht auf Trab hielt. Vielerorts kam es zu Überschwemmungen von Kellern, Tiefgaragen, Häusern und Strassen.

Besonders betroffen waren die Quartiere Obernau und Kuonimatt/Schlund. Der Krienbach, Schlimbach und Schlundbach traten über die Ufer. Im Ortszentrum flossen die Wassermengen auch nicht mehr ab. Deswegen rollten ganze braune Schmutzwasserlawinen die Luzernerstrasse hinab.

Nach Gewitter landeten vier Millionen Liter Wasser im Vegas Kriens

Vereinzelte Häuser hatte es besonders stark getroffen. Darunter war auch der unterirdisch angelegte Vegas Club, in dem sich ganze vier Millionen Liter Wasser sammelten (zentralplus berichtete). Diese müssen nun von der Feuerwehr mit Spezialpumpen aus dem Club herausgepumpt werden. Die Arbeiten werden einige Tage dauern und können aufgrund der grossen Pumpen lärmig sein.

Der Club stand ganze acht Meter unter Wasser. Die Elektronik sei komplett zerstört, sagte der Betreiber. Was für das Nachtleben ein Vorteil ist, verkam dem Vegas Club bei diesem Unwetter zum Nachteil. Denn der Club liegt an einem der tiefsten Orte in Kriens, da er direkt an die Autobahn A2 herangebaut ist.

Auch die Musikschule und das Roggerner Schulhaus hat es hart getroffen. In der Musikschule waren Schülerinnen im Unterricht, als das Wasser ins Gebäude hineinlief. Die Räume im Erdgeschoss hat es am stärksten getroffen. Verschiedene Instrumente mussten in Sicherheit gebracht werden. Der Unterricht wurde ab sofort auf Fernunterricht umgestellt.

Im Schulhaus Roggern kam das Wasser von unten. Durch den ansteigenden Grundwasserspiegel drang es in den Keller ein und beschädigte Schulmaterialien, die dort gelagert waren. Schulkinder und Mitglieder des Elternrats begannen bereits heute mit den Aufräumarbeiten und halfen mit, den Keller zu räumen.

Verwendete Quellen
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