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Studie zur Gesundheit der Schüler im Kanton

Verzerrte Selbstwahrnehmung als Problem

Mittles einer Studie hat der Kanton Zug den Gesundheitszustand seiner Jugendlichen evaluiert. Herausgekommen ist: Die Zuger sind sportlicher und essen mehr Früchte als noch vor acht Jahren. Trotzdem fühlen sich Mädchen zu dick und Jungen zu dünn.

Das Zuger Amt für Gesundheit hat eine Studie in Auftrag gegeben, um BMI, Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Jugendlichen zu messen. Dabei hat sich herausgestellt: Die Zuger haben sich in fast allen Belangen verbessert.

Die Anzahl übergewichtiger Jugendlicher bleibe seit 2006 mehrheitlich stabil, Mädchen und Jungen würden mehr Früchte und Frühstück essen und ein «beachtlicher Teil» der Jugendlichen bewege sich mehr als noch vor acht Jahren, teilt die Gesundheitsdirektion mit.

Sie hat aber auch herausgefunden, dass sich Mädchen eher zu dick und Jungen eher zu dünn fühlen, dass die Jugendlichen von heute täglich zwei Stunden vor dem Bildschirm sitzen und Mädchen immer noch mehr Obst essen als Jungen.

Dran bleiben beim Essen

Dass heute mehr Jungen und Mädchen Früchte konsumieren und körperlich aktiv sind als vor acht Jahren, sei als Erfolg zu verbuchen und hänge auch mit den langjährigen Gesundheitsförderungs- und Präventionsanstrengungen des Amts für Gesundheit zusammen, schreibt dieses in einer Mitteilung. Trotzdem seien noch nicht alle Ziele erreicht:

Gemäss Empfehlungen des Netzwerks für Gesundheit und Bewegung Schweiz müssten Kinder und Jugendliche mehrmals täglich Früchte und Gemüse essen. Die Wichtigkeit des Frühstückens wird auch unterstrichen. Rund die Hälfte der Jugendlichen konsumiert jedoch weder täglich Früchte und Gemüse, noch nimmt sie ein ausgewogenes Frühstück zu sich.

Zur Förderung gesunder Essgewohnheiten im Kleinkindbereich führte das Amt für Gesundheit 2012 das Projekt «Schnitz und drunder» für Kindertagesstätten und Mittagstische im Kanton Zug ein. Ab 2016 heisst dieses Projekt «Fourchette verte – Ama terra». In diesem Rahmen wird Fach- und Betreuungspersonal von schulergänzenden Angeboten unter anderem darin beraten und betreut, langfristig ausgewogene Haupt- und Zwischenmahlzeiten anzubieten. Weiter wurde 2014 im Auftrag des Amts für Gesundheit der Ernährungskurs «Gut, gesund und günstig» entwickelt, von dem bereits verschiedene Fach- und Betreuungspersonen profitieren konnten.

Bewegen, bewegen, bewegen

Weiter empfiehlt das Netzwerk für Gesundheit und Bewegung Schweiz, dass Kinder und Jugendliche täglich mindestens eine Stunde körperlich aktiv sein müssten. Auch hier setzt das Amt für Gesundheit mit diversen Bewegungsförderungsprojekten an. Unter anderem im Frühbereich mit dem Projekt «Purzelbaum», welches in Kindertagesstätten und Kindergärten für mehr Bewegung sorgt. Das Projekt soll nun auch in Zuger Spielgruppen eingeführt werden.

Verzerrte Selbstbilder

Als neues Handlungsfeld erweist sich gemäss Ergebnissen die Diskrepanz zwischen wahrgenommenen Gewicht im Vergleich zu BMI-Angaben: Viele Jungen fühlen sich zu dünn und Mädchen zu dick. Dies sei nicht zuletzt aufgrund von falsch vermittelten Idealbildern der Fall, die auf die Jugendlichen Druck ausüben und einem nicht erreichbaren Schönheitsideal zu entsprechen.

Negative Körperbilder beeinflussen die physische und psychische Gesundheit und gelten als grosser Risikofaktor für Essstörungen, schreibt die Gesundheitsdirektion. Der Fokus der schweizweiten und kantonalen Programme im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention seien daher künftig nicht nur eine ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch die Entwicklung eines positiven Körperbildes. Im Kanton Zug soll diese Zieletzung mit dem Projekt «Papperla PEP» angegangen werden.

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