27 unterschiedliche Fischarten

Vermeintlich ausgestorbene Fischart im Vierwaldstättersee

Walchwiler Fischer beim Einholen von Zuger Rötel, einem Seesaibling. (Bild: Andreas Busslinger)

In einem Forschungsprojekt wurde im Vierwaldstättersee mit eine Art Tiefseesaiblinge entdeckt, die als ausgestorben galt. Anders im Zugersee: Dass hier weder Zugeralbeli noch Zugeralbock gefangen wurde, wird als weiteres Indiz für das Aussterben dieser Arten gewertet.

Im Forschungsvorhaben «Projet Lac» wurden 35 Seen im Alpenraum erstmals systematisch auf ihre Fischbestände untersucht: Allein in der Schweiz konnte man 106 Fischarten nachweisen. Mit fast 20 Prozent aller in Europa bekannten Fischarten gehört die Schweiz damit zu den Hotspots für die Fischartenvielfalt. Insgesamt wurden im Zugersee 19, im Vierwaldstättersee 27 und im Hallwilersee 22 unterschiedliche Fischarten gefunden. Während im Vierwaldstättersee Felchen dominierten, waren es im Zugersee Egli.

Vor Luzern konnten 27 Fischarten nachgewiesen werden. Wie einzigartig die Fischgemeinschaft hier ist, zeigt sich dadurch, dass nicht weniger als sieben endemische Arten gefangen wurden. Der Vierwaldstättersee ist auch wegen seiner hohen Menge an Saiblingen ungewöhnlich unter den Voralpenseen. Mit dem dem Salvelinus sp. «Profundal dwarf Lucerne», hat man gar eine Art Tiefseesaiblinge entdeckt, die als ausgestorben galt.

Zugersee und Hallwilersee

Im Zugersee wurden 19 Fischarten festgestellt, darunter eine endemische und zwei nicht-einheimische Arten. Sehr viele Egli wurden in den oberen Schichten des offenen Wassers gefangen. Felchen machten weniger als fünf Prozent der Fänge im Freiwasser aus, und nur 3 Saiblinge wurden im See gefangen. «Zugeralbeli» sind vermutlich ausgestorben. Eine zweite ausgestorbene endemische Art, Coregonus sp. «Zuger Kropfer», wurde kürzlich in Museumssammlungen entdeckt.

Im Hallwilersee hat man 20 Fischarten fangen können, darunter eine endemische und drei nicht-einheimische Arten. Im Freiwasser wurden Rotaugen in sehr grosser Zahl gefangen, ebenso wie Felchen. Unterhalb von 15 Metern Tiefe, wo im Hallwilersee nur wenig Sauerstoff vorhanden ist, konnten hingegen kaum Fische gefangen werden.

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