Steuersituation

Valérie Dittli: Gutachten entlastet Zugerin

Die seit 2022 als Waadtländer Staatsrätin amtende Valérie Dittli (30). (Bild: vd.le-centre.ch)

Die Waadtländer Staatsrätin Valérie Dittli hat einen Experten beauftragt, der ein Gutachten über ihre steuerliche Situation geben soll. Dieses Gutachten entlastet die Zugerin.

Anfangs März geriet die seit 2022 als Waadtländer Staatsrätin amtende Valérie Dittli (30) in die Kritik. Sie lebt seit 2016 in Lausanne. Obwohl sie dort arbeitete und politisierte, behielt sie ihren Hauptwohnsitz in Oberägeri bei. Ihren steuerlichen Wohnsitz hat sie erst 2022 in den Kanton Waadt verlegt (zentralplus berichtete).

Dittli beauftragte Rechtsanwalt

Wie der «Blick» nun berichtet, hat Dittli einen unabhängigen Experten beauftragt, der ein Gutachten über ihren Steuerwohnsitz der Jahre 2017 bis 2022 erstellen soll. Yves Noël hat diese Aufgabe übernommen. Er ist Rechtsanwalt und Professor an der Universität Lausanne. Yves Noël schreibe im Gutachten, dass das Alter entscheidend sei. So sei bei unter 30-Jährigen noch nicht der Arbeitsort relevant, um den Steuersitz zu bestimmen. Der Arbeitsort werde nur dann als Steuersitz betrachtet, wenn jemand eine «spezielle Bindung zu diesem Ort» habe. Ansonsten sei der Familienwohnsitz ausschlaggebend.

Deswegen erachtet der Professor es als unproblematisch, dass Dittli während ihrer Doktorarbeit in Zug gemeldet war. Ab dem Jahr 2021 hätte sich Dittli jedoch «die Frage stellen können», mit dem «offiziellen Eintritt der Mitte-Politikerin in die Politik» und ihrer Kandidatur für das Amt des Stadtrats der Waadtländer Hauptstadt. «Aber genau zu Beginn dieses Jahres gab Valérie Dittli zum ersten Mal ihren Hauptwohnsitz in Lausanne bekannt», wird Yves Noël im Medienbericht zitiert.

Danach habe sich Dittli wieder im Kanton Zug angemeldet. Dies, nachdem sie im März 2021 weder in die Stadtverwaltung von Lausanne noch in den Gemeinderat gewählt worden war und im April 2021 ein Anwaltspraktikum in Bern begonnen hatte.

Wie Yves Noël festhält, habe Dittli den Beginn ihrer aktiven Karriere auf die Deutschschweiz ausgerichtet. Ihre Nominierung und Wahl in den Staatsrat in Lausanne seien «total überraschend» gewesen.

Waadtländer Regierung hat selbst ein Gutachten in Auftrag gegeben

Bereits letzte Woche wurde bekannt, dass die Waadtländer Regierung ebenfalls ein Gutachten in Auftrag gab (zentralplus berichtete). Die Regierung hat Rechtsanwalt und Steuerexperte Daniel Schafer, Partner der Kanzlei Lenz & Staehelin in Genf, damit beauftragt. Dieses Gutachten liegt jedoch noch nicht vor.

Gegenüber dem «Blick» wollte Valérie Dittli keine Auskunft darüber gehen, ob sie den von ihr beauftragten Experten kennt und wie sie auf das Gutachten reagiert.

Verwendete Quellen
  • Medienbericht im «Blick»
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9 Kommentare
  • Profilfoto von Christian Scherrer
    Christian Scherrer, 14.03.2023, 09:00 Uhr

    Steure das Gutachten so, dass das Resultat deinen Erwartungen entspricht. Marketing-Grundregel.

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    Kommentarschreiber, 13.03.2023, 19:15 Uhr

    Wen wundert’s?

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    James' Meinung, 13.03.2023, 17:21 Uhr

    Ich gehe schwer davon aus, dass dieses Schauspiel, anders kann ich das nicht benennen, Ihre Karriere beendet! Wer seinen Steuersitz zig Mal wechselt, weiss genau, was sie tut. Da kann nicht mehr von einem jugendlichen Leichtsinn gesprochen werden. Adieu…Tschüss gäu…

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      Marie-Françoise Arouet, 13.03.2023, 18:11 Uhr

      Aha, ein unabhängiger Experte! Der sicher auch festgestellt hat, dass niemand von „jugendlichem Leichtsinn“ gesprochen hat.

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        James' Meinung, 13.03.2023, 19:20 Uhr

        Bitterli ist wieder unterwegs…! Ich habe vergessen, dass nur Ihre Meinung zählt.

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    Brummbär, 13.03.2023, 17:14 Uhr

    Witzig: Ein Gutachter der Uni Lausanne, wo sie doktoriert hat? Der ist seiner Auftraggeberin geradezu verpflichtet.

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    • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
      Marie-Françoise Arouet, 13.03.2023, 18:09 Uhr

      Sie hat in Bern doktoriert, Brummbär.

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        Peter Süss, 13.03.2023, 22:58 Uhr

        Sie hat in Lausanne doktoriert und war in einem 100% Pensum angestellt. 50% für ihre Dissertation, 50% für Mitarbeit in Projekten. Kann inzwischen überall nachgelesen werden…

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    Kasimir Pfyffer, 13.03.2023, 16:20 Uhr

    «wollte Valérie Dittli keine Auskunft darüber gehen, ob sie den von ihr beauftragten Experten kennt». – Haha, Grundlagen der PR, die Frage ist beantwortet: Sie hat jemanden beauftragt, den sie kennt. Denn sonst wäre die Antwort gewesen: «Nein, natürlich nicht, denn Unabhängigkeit ist mir wichtig».

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