Zuger Kolingeviert: So sieht es im Neubau aus

Unten der Speck und oben die Studenten

Endspurt vor der Eröffnung: Die Inhaber Peter und Walter Speck mit ihren Team im nigelnagelneuen Café-Bistro Pfauen. Rechts der designierte Geschäftsleiter Joël Güntensperger.

Der städtische Neubau am Kolingeviert ist fast fertig: Am Donnerstag eröffnen die Gebrüder Speck im Erdgeschoss ihr Café Bistro zum Pfauen. Im Frühling 2018 sollen die ersten Mieter im «Haus der Jugend» darüber einziehen. zentralplus zeigt erste Fotos, und Peter Speck erklärt im Video sein Konzept.

Nach 18 Jahren ist die hässliche Brandlücke im Zentrum Zugs wieder gefüllt. Im adretten Neubau mit der Adresse Kolinplatz 21 eröffnet im Erdgeschoss am Donnerstag das Café Bistro zum Pfauen. Die oberen Stockwerke werden als Wohnhaus für junge Menschen dienen (zentralplus berichtete).

Das Symbol des neuen Bistros Pfauen.

Das Symbol des neuen Bistros Pfauen.

(Bild: mbe.)

Am Dienstagabend, vor der Parlamentssitzung, war der Grosse Gemeinderat eingeladen, einen ersten Blick hineinzuwerfen. Rund ein Dutzend neugierige GGR-Mitglieder fanden sich ein. Stadtrat André Wicki witzelte, dass die Studis am Abend die nicht verkauften Speck-Leckereien essen würden.

Stadtrat André Wicki und rund ein Dutzend Zuger Gemeinderäte und -rätinnen besichtigten als Erste die Gebäude.

Stadtrat André Wicki und rund ein Dutzend Zuger Gemeinderäte und -rätinnen besichtigten als Erste die Gebäude.

(Bild: mbe.)

Die Parlamentarier besichtigten die künftigen Studenten-Wohnungen im ersten bis vierten Stock der neuen Liegenschaft. Laut Paul Knüsel, Leiter Hochbau der Stadt Zug, wurden besonders robuste Materialien verwendet, weil Jugendliche das Haus bewohnen werden.

Die Böden in den allgemeinen Räumen wie Korridor und Küchen bestehen aus Hartbeton, der rot eingefärbt wurde. Die Zimmer haben alle Parkett. Die Wohnungen im ersten Stock haben eine Terrasse zum Kolinplatz hinaus. Die oberste Wohnung hat eine Terrasse, von der aus man in den neu gestalteten Innenhof hinter dem Stadthaus blickt.

Den Parlamentariern gefiel der Innenausbau. Manche fanden die Preise für die Zimmer ein wenig teuer.

Gemeinderat Peter Rütimann in einem der WG-Zimmer. Der Boden besteht aus Hartbeton, der rot eingefärbt wurde.

Gemeinderat Peter Rütimann in einem der WG-Zimmer. Der Boden besteht aus Hartbeton, der rot eingefärbt wurde.

(Bild: mbe.)

Gleicher Innenarchitekt wie die FIFA

Im neusten Gastronomiebetrieb Zugs – ein Pfau ziert die Wand des Bistros — laufen die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung. Die GGR-Mitglieder besichtigten das Café Bistro von Peter und Walter Speck ebenfalls und äusserten sich positiv.

Peter Speck erklärt zentralplus das Konzept: «Wir wollen tagsüber ein Café und Bistro sein und abends kann man das multifunktionale Lokal mit wenigen Handgriffen in eine Bar

Zimmer kosten 500 bis 900 Franken

Das «Haus der Jugend» hat im ersten und zweiten Stock je eine 6-Zimmer-Wohnung. Im dritten und vierten Stock befindet sich je eine 5-Zimmer-Wohnung. Laut Paul Knüsel, Leiter Hochbau der Stadt Zug, werden die Zimmer im Dezember 2017 in Zeitungsinseraten und im Internet ausgeschrieben. «Ziel ist, dass die ersten Bewohner im März oder April 2018 einziehen können», sagt Knüsel. Man wolle als Mieter junge Leute im Alter zwischen 18 und 30 Jahren ansprechen. In einer Ausbildung zu sein, ist eine Grund­voraussetzung. Der Mietzins bewegt sich je nach Grösse des Zimmers zwischen 500 bis 900 Franken. Die WGs teilen sich pro Wohnung Küche, Bad und WC und haben einen gemeinsamen Aufenthaltsraum.

verwandeln». Ab Donnerstag ist der «Pfauen» für die Öffentlichkeit offen. Es wird verschiedene Festivitäten am Freitag und Samstag mit Musikern geben. Das Innendesign des Lokals hat das Zürcher Büro P5 gestaltet, welches auch das Restaurant am neuen FIFA-Hauptsitz in Zürich gestaltete.

Andere Liegenschaften noch nicht fertig

Doch auch neben dem Neubau tut sich etwas. Seit November 2016 sind die Sanierungsarbeiten an den Liegenschaften Kolinplatz 19 sowie Kirchenstrasse 3 und 5 im Gange, die ebenfalls der Stadt Zug gehören. Die Wohnungen in diesen Gebäuden werden ab Mitte 2018 vermietet.

In den Gebäuden Kirchenstrasse 3 und 5 stiess man im Laufe der Sanierungsarbeiten auf verschiedene grössere Herausforderungen. Die Gebäude waren in einem wesentlich schlechteren Zustand als erwartet, zum Beispiel musste das Mauerwerk zum Teil nach allen Seiten abgesichert werden, erklärten die Vertreter der Stadt.

Der Zuger Confiseur Peter Speck übers Konzept im neuen «Pfauen» from zentralplus on Vimeo.

Stefan Hodel (r.) kennt das Gebäude gut, weil sich hier früher die Jugendwohnung befand und er  Haus verwaltete. «Es ist gut, dass man strapazierfähige Materialien verwendet hat und keine Spannteppiche verlegte», sagt er.

Stefan Hodel (rechts) verwaltete früher die Jugendwohnung im Vorgängerbau. «Es ist gut, dass man strapazierfähige Materialien verwendet und keine Spannteppiche verlegt hat», sagt er.

(Bild: mbe.)

Dazu kamen historische Funde, die umfangreich dokumentiert und gesichert werden mussten. Insbesondere die entdeckten Wandbilder gaben Anlass zur Freude. Laut Paul Knüsel entdeckte man auch einige Familienwappen, die teilweise wieder sichtbar gemacht werden.

Mit den Abteilungen Archäologie und Denkmalpflege der Direktion des Innern konnte man während des gesamten Prozesses auf gute Zusammenarbeit zählen, erklärte Knüsel.

Kosten werden eingehalten

Für den Neubau Kolinplatz 21 und die Instandsetzung/Sanierung der Liegenschaften Kolinplatz 19 sowie Kirchenstrasse 3 und 5 wurde ein Gesamtkredit von insgesamt 12,17 Millionen Franken bewilligt, wovon 7,7 Millionen Franken für die Instandsetzung und Sanierung beansprucht werden.

An der städtischen Urnenabstimmung vom 8. März 2015 sprachen sich 74,5 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger für den Kredit aus. Trotz den vielfältigen Herausforderungen und Überraschungen können die Kosten nach heutigem Wissensstand eingehalten werden, teilte die Stadt Zug mit.

 

Die oberste Wohnung hat eine Terrasse mit schöner Aussicht.

Die oberste Wohnung hat eine Terrasse mit Aussicht auf die Altstadt Seite Stadthaus.

(Bild: mbe.)

Arbeiten Mitte 2018 abgeschlossen

Mit der Eröffnung des Café Bistro zum Pfauen erfolgt der erste Schritt zum Abschluss des langen Prozesses, zwei Wochen später wird der ganze Neubau Kolinplatz 21 übergeben. Die Sanierungsarbeiten an den Gebäuden Kolinplatz 19 sowie Kirchenstrasse 3 und 5 werden noch bis Mitte 2018 andauern.

Stadtratsvizepräsident André Wicki dazu: «Es freut mich sehr, dass wir bereits 18 Monate nach Start der Bauarbeiten den ersten Teil übergeben können.»

Eine wechselhafte Baugeschichte

Zur Einnerung: Im November 1999 brannte die städtische Liegenschaft «Zum Pfauen» am Kolinplatz 21 ab. Die darauffolgende Planung zur Schliessung der Baulücke durchlief verschiedene Phasen.

Schliesslich konnte im Mai 2016 mit dem Rückbau der verbliebenen Gebäudeteile und anschliessend mit dem Neubau begonnen werden. Dieser ist nun fertig und wird etappenweise bezogen.

Nur noch Erdgeschoss übrig

Nach dem Brand blieb von der ursprünglich dreistöckigen Liegenschaft Kolinplatz 21 nur noch das Erdgeschoss übrig. Die Reste der Obergeschosse wurden abgebrochen und das Sockelgeschoss mit einem Notdach gedeckt.

Das erste Projekt, das zum Ziel hatte, die Baulücke unter Einbezug des Hinterhofs zu schliessen und das Raumangebot für die städtische Verwaltung zu erweitern, scheiterte an einer Beschwerde gegen die Baubewilligung. Aus einem Architekturwettbewerb ging im Sommer 2011 das Projekt der Lando Rossmaier Architekten AG als Sieger hervor.

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