Quartiere sind entsetzt

Tempo 30 auf Baselstrasse: Es gehe nur um 37 Sekunden

Auf der Baselstrasse ist es zu laut. (Bild: ewi)

Auf der Baselstrasse soll seit langem Tempo 30 gelten, doch ein Gerichtsverfahren bremst. Nachdem dieses nun vor Bundesgericht wandert, melden sich Luzerner Quartiere zu Wort.

Die neue Allianz gegen Strassenlärm teilt aus: Nachdem das Kantonsgericht eine Beschwerde des Touring Club Schweiz (TCS) gegen Tempo 30 auf der Baselstrasse abgelehnt hat, zieht der Verband vor Bundesgericht. Für die sechs Quartiervereine, die hinter der neuen Allianz stecken, ist das unverständlich.

In einer Mitteilung schreiben sie: «Alle ausser dem Touring Club Schweiz (TCS) scheinen es zu wissen: Tempo 30 halbiert die Lärmbelastung, macht den Verkehr flüssiger und bewältigt das gleiche Verkehrsvolumen. Was spricht also dagegen?»

Was die Quartiervereine sagen

Dann setzen sie sich mit den Argumenten des Autoverbands auseinander. Der TCS argumentiere, die Baselstrasse sei eine verkehrsorientierte Strasse. Doch: «Muss eine solche Strasse zwangsläufig lärmig sein? Nein.» Tempo 30 würde die Funktion der Strasse nicht einschränken.

Auch sei der Zeitverlust bei der Einführung von Tempo 30 zu gross und eine pünktliche Zustellung von Waren nicht mehr gewährleistet, sei ein Gegenargument des TCS. Die Allianz: «Der alltägliche Rückstau der Fahrzeuge führt wahrscheinlich zu einer viel grösseren Verspätung als Tempo 30.»

Weiter rechnen die Quartiervereine vor: Die Strecke vom Kreuzstutz bis zum Kasernenplatz messe gerade einmal 770 Meter, bei Tempo 30 dauere die Fahrt theoretisch 37 Sekunden länger. Dieser Zeitverlust könne als «vernachlässigbar» bezeichnet werden.

Warum die Baselstrasse langsam werden soll

Die kantonale Dienststelle hatte die Geschwindigkeitsreduktion im Rahmen der Sanierung und Umgestaltung der Baselstrasse verfügt. Grundlage waren mehrere Fachberichte, darunter ein Geschwindigkeitsgutachten sowie zwei Lärmschutzberichte. Man kam zum Schluss, dass Tempo 30 sowohl die Verkehrssicherheit erhöhe als auch die Lärmbelastung reduziere.

Willst du mehr dazu wissen? Hier geht es zum Dossier:

Wann Tempo 30 auf der Baselstrasse gilt, ist unklar

Die Baselstrasse in Luzern wird bald saniert. Neben der Erneuerung der maroden Werkleitungen sollen die Strassenoberfläche attraktiver gestaltet, die Verkehrssicherheit verbessert, der Lärm durch den Einbau eines Flüsterbelags reduziert und die Bushaltestellen barrierefrei umgebaut werden.

Das 16,5-Millionen-Franken-Projekt wird vom Kanton Luzern, der Stadt Luzern und EWL getragen, wobei die Stadt die Leitung innehat. Die Bewilligungsphase beginnt 2025, ein Baustart ist gemäss Website der Stadt frühestens 2027 möglich.

Während der etwa 1,5-jährigen Bauzeit wird der Verkehr einspurig über die Baselstrasse geführt, mit einer Umleitung über die Dammstrasse.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Allianz gegen Strassenlärm
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