Fussfesseln

Straftäter-Überwachung? In Luzern nur zu Bürozeiten

Der Kanton Luzern setzt im Justizvollzug seit 2018 unter anderem auch auf Fussfesseln. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Straftäter mit Fussfessel werden in Luzern nicht rund um die Uhr überwacht. Lückenlose Kontrolle wäre nur mit mehr Personal sinnvoll.

Straftäter mit Fussfessel werden in Luzern nur während der Bürozeiten überwacht. Das bestätigt Gregor Bättig, Leiter der Dienststelle Militär, Zivilschutz und Justizvollzug. Zuständig für die Kontrolle ist das Wohnheim Lindenfeld in Emmen. Dieses meldet den Behörden Verstösse gegen Auflagen – jedoch nicht in Echtzeit.

Für eine Fussfessel kommen nur bestimmte Täter infrage, wie die «Luzerner Zeitung» berichtete. Sie dürfen maximal zwölf Monate Haftstrafe erhalten haben oder kurz vor der Entlassung stehen. Zudem müssen sie eine Tagesstruktur haben und dürfen keine Gefahr für andere sein.

Kommt bald Fussfessel für abgewiesene Asylsuchende?

Eine lückenlose Kontrolle wäre nur sinnvoll, wenn Verstösse sofort geahndet werden könnten. Dafür dürfte es aber mehr Polizisten benötigen. Zudem könnten Fehlalarme entstehen, etwa wenn sich Personen mit Kontaktverbot zufällig begegnen. Der Kanton prüft deswegen alternative Lösungen, wie beispielsweise Alarmgeräte für Gefährdete.

Zurzeit kommen die Fussfesseln nur selten zum Einsatz. Seit 2018 hat Luzern durch das System trotzdem bereits über 300'000 Franken sparen können. Die Politik denkt über eine Ausweitung der Fussfessel nach. Diskutiert wird die Überwachung von abgewiesenen Asylsuchenden anhand dieser Kontroll-Methode.

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