Stadttheater Sursee sagt Anlass mit umstrittenem Autor ab
:focal(424x245:425x246)/www.zentralplus.ch/wp-content/uploads/2014/10/imagescms-image-004261698.jpg)
Im Stadttheater in Sursee sollte der umstrittene Autor Herbert Steiner Ende September aus seinem Buch vorlesen. Nach heftiger Kritik auf Twitter hat das Theater den Auftritt nun abgesagt.
Herbert Steiner hatte am 30. September einen Auftritt im Stadttheater Sursee geplant. Er sollte aus seinem kürzlich veröffentlichten Buch vorlesen. Nun hat das Stadttheater die Veranstaltung abgesagt. Und zwar, weil Vorwürfe aufgetaucht sind, dass Herbert Steiner rechtspolitische Propaganda und Verschwörungstheorien verbreite.
Für das Stadttheater kamen die Reaktionen auf den Sozialen Netzwerken Twitter und Instagram überraschend. Denn das Theater hatte bereits im Juni die Buchvernissage von Herbert Steiner veranstaltet. Bei der Ankündigung einer weiteren Lesung aus dem Buch «Einfach Herbi – Mein Leben zwischen Himmel und Hölle» meldete sich der Twitter Account «element», der sich als Recherche-Kollektiv zu Rechtsextremismus bezeichnet.
Verschwörungstheorien auf Facebook
Das Recherche-Netzwerk nannte Herbert Wermelinger, wie Steiner mit bürgerlichem Namen heisst, einen rechten Verschwörungstheoretiker. In seinem Buch erzählt der Autor von Missbrauch in seiner Kindheit. Auf verschiedenen Facebook-Beiträgen sprach er aber auch davon, dass er zum Opfer des rituellen Kindesmissbrauchs von Satanisten wurde. Er zeigte sich in weiteren Beiträgen auch als Anhänger der Neuen Weltordnung. Die Anhängerinnen der Neuen Weltordnung glauben an die heimliche Kontrolle einer politischen Elite.
Die Veranstalterin der Lesung hat nach einem Gespräch mit dem Stadttheater entschieden, die Lesung online abzuhalten. Herbert Steiner sagte, er habe nichts mit den Anschuldigungen zu tun.
Hinweis: In einer ersten Version dieses Artikels wurde ein falscher Verlag des Buches genannt. Für diesen Fehler bitten wir um Entschuldigung.
- Artikel in der «Luzerner Zeitung»
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.