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Jugendorganisationen dürfen in der Stadt Luzern die Kartonsammlung nicht mehr übernehmen. Für die Vereine sei der Entscheid völlig überraschend gekommen, von einem Ende der Sammelaktion sei nie die Rede gewesen.
In der Stadt Luzern dürfen Jugendorganisationen künftig die Kartonsammlung nicht mehr übernehmen (zentralplus berichtete).
Das, weil die Stadt die Zusammenarbeit gekündigt hat. Der Grund liegt darin, dass das Kartonsammeln der Jugendlichen «vor allem aus Sicherheitsgründen seit Längerem umstritten» sei. Denn in der Schweiz sei es bereits zu mehreren Unfällen mit tragischem Ausgang gekommen. Künftig sollen deswegen Profis des Strasseninspektorats die Aufgabe übernehmen.
Entscheid kam ohne Vorankündigung
Für die Stadtluzerner Jugendvereine sei der Entscheid «überraschend und ohne Vorankündigung» gekommen, sagt Dominic Büttiker, Abteilungsleiter der Pfadi Schirmerturm gegenüber der «Luzerner Zeitung». Nicht zuletzt fallen damit rund 12'000 Franken Einnahmen weg – zudem habe die Kartonsammlung die Jugendlichen fürs Recycling sensibilisiert, so Büttiker weiter.
Sicherheitsmassnahmen umgesetzt
Über die Risiken sei man sich bewusst, weswegen man in der Vergangenheit bereits neue Massnahmen umsetzte – beispielsweise Rückfahrkameras. Auch seien nur erfahrene Pfadfinder zwischen 15 und 17 Jahren bei der Sammlung dabei gewesen – mit Warnwesen, Wanderschuhen und Handschuhen ausgestattet. Enttäuscht sei man insbesondere über die Kommunikation der Stadt Luzern, von einem Ende der Sammelaktion sei nie die Rede gewesen.
Städtische FDP fordert Stadtrat zum Handeln auf
Die städtische FDP hat zum Thema eine dringliche Motion eingereicht. «Dem Stadtrat war offenbar zu wenig bewusst, welche schweren finanziellen Konsequenzen sein Entscheid für die Jugendorganisationen hat», schreiben die freisinnigen Grossstadträte Rieska Dommann und Sandra Felder-Estermann.
Stadt hat Sicherheitsbedenken
Weil der Vorstoss hängig ist, gibt die Stadt keine öffentliche Stellungnahme ab, berichtet die «LZ» weiter.
Im Stadtratbeschluss, die der Zeitung vorliegen, heisst es, dass die Gewährleistungspflicht der Arbeitssicherheit nicht nur bei den Vereinen, sondern auch bei der Stadt liege. Das, weil die Jugendvereine im Werkhof auch auf kommunalem Gelände tätig seien. Weil die Kartonsammlung nicht von Profis ausgeführt werde, müssten die Sicherheitsvorkehrungen jederzeit überprüft werden können – was unmöglich sei.
Die Stadt sei sich aber bewusst über die finanziellen Folgen für die Vereine und sei offen für alternative Ideen. Einnahmen in der bisherigen Grössenordnung zu ermöglichen, sei jedoch nicht möglich.