SC Kriens spricht von «falschem Weg»

Stadt Kriens will mehr Einnahmen dank Billettsteuer von Vereinen

Der Stadtrat will, dass der SC Kriens für seine Heimspiele im Kleinfeld-Stadion künfitg Billettsteuern abgibt. (Bild: SC Kriens)

Der Krienser Stadtrat will der Befreiung von der Billettsteuer insbesondere für Sportveranstaltungen ein Ende setzen. Die Mehreinnahmen sollen dazu beitragen, die Finanzen wieder ins Lot zu bringen. Der SC Kriens reagiert verärgert.

4’500 Franken Schulden pro Einwohner verzeichnete die Stadt Kriens – die drittgrösste Gemeinde des Kantons – im letzten Jahr (zentralplus berichtete). Um die Finanzen wieder ins Lot zu bringen, hat die Stadt Kriens in den letzten Jahren verschiedene Sparmassnahmen umgesetzt. Zugleich will Kriens auch Massnahmen ergreifen, die für Mehreinnahmen sorgen.

Eine davon sind Anpassungen am Erlass der Billettsteuer. Sie wird als Zusatz zum Billettpreis von Besuchern von Veranstaltungen bezahlt. Die Erträge daraus waren in den vergangenen Jahren rückläufig. Unter anderem wegen des Wegzugs des Le Théâtre nach Emmenbrücke sowie beispielsweise des Abbruchs der alten Pilatusarena, wie die Stadt Kriens schreibt. Im Corona-Jahr seien diese Erträge förmlich eingebrochen.

Stadtrat will bisherige Billettsteuer-Befreiung einiger Veranstalter aufheben

Nun schlägt der Stadtrat dem Einwohnerrat vor, die bisherige Billettsteuer-Befreiung einiger Veranstalter aufzuheben. Dabei soll nicht mehr der Sitz des Vereins entscheidend sein. Vielmehr ist es die Art des Anlasses. Neu sind alle Veranstalter von Anlässen billettsteuerpflichtig, wenn diese mehr als 10'000 Franken an Ticketeinnahmen aufweisen für alle ihre Anlässe innerhalb eines Jahres.

Dazu wird die Steuerbefreiung auch dort aufgehoben, wo die auftretenden Akteure für die «Arbeitsleistungen» eine Entschädigung erhalten. Namentlich betroffen sein dürften laut einer Mitteilung der Stadt Kriens Sportveranstaltungen im Profi- und Halbprofibereich des Fussballs und des Handballs sowie Veranstaltungen im Kulturbereich (Südpol, Pilatussaal). Veranstalter und Vereine sollen wie bisher regelmässig abrechnen. Sie erhalten für das Inkasso eine Provision von 5 Prozent des Gesamtbetrages.

SC Kriens: «Falscher Weg»

Der SC Kriens, der also künftig Billettsteuern entrichten müsste, reagiert verärgert. «Die Philosophie, das lokale Schaffen und die einheimischen Vereine zu fördern, wird den Finanzen geopfert», sagt SCK-Präsident Werner Baumgartner gegenüber der «Luzerner Zeitung».

Er verstehe, dass die Stadt Kriens in einer schwierigen Lage sei. Aber die lokalen Vereine zu belasten, sei der falsche Weg. Der SC Kriens werde eine Erhöhung der Eintrittspreise prüfen. Denn Baumgartner rechnet damit, dass der SCK jährlich rund 25'000 Franken Billettsteuer bezahlen würde.

Der HC Kriens-Luzern bezahlt bei Spielen in Luzern bereits Bilettsteuern, was die Region generell unattraktiv mache für Veranstalter, so CEO Nick Christen. Wie gross die Abgaben für sie künftig sein werden, kann Christen gemäss Medienbericht noch nicht sagen.

Stadtrat rechnet mit Mehreinnahmen von 150'000 Franken

Dem Krienser Finanzvorsteher Roger Erni sei bewusst, dass die Ausweitung der Bilettsteuer nicht überall gut ankomme. Doch es sei Teil der Finanzstrategie, die man umsetzen wolle. «Das Budget 2022 hat klar aufgezeigt, dass wir diese Gelder brauchen», wird er zitiert.

Der Stadtrat unterbreitet diese Anpassungen dem Parlament für die Sitzung vom 9. Dezember in einer ersten Lesung. Ersten Berechnungen zu Folge sollen damit Mehreinnahmen von rund 150’000 Franken pro Jahr erreicht werden.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von schaltjahr
    schaltjahr, 14.11.2021, 11:01 Uhr

    Nun sollen es also die Vereine richten und die «Stadt» aus dem Sumpf reissen .. Gut gemacht Herr Finanzvorsteher .. Mein Vorschlag wäre, endlich die Parteien und deren Exponenten, welche uns in dieses Desaster getrieben haben zu Benennen und in die Verantwortung zu nehmen .. Aber eben, da hat man den Mut nicht dazu und schaut lieber nach «Vorne» ..

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  • Profilfoto von Paul
    Paul, 13.11.2021, 19:53 Uhr

    Ojeee ojee ojeee….. krümel einsameln…. Zusammenfegen was es hergibt…. Überall noch was rauspressen….. fragt doch eure „reichen“ für einen zustupf!

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  • Profilfoto von Renggloch Böög
    Renggloch Böög, 13.11.2021, 16:18 Uhr

    Der frische Wind in Kriens ist nur noch lächerlich und wenn man sich im Dorf umhört krachend gescheitert! Alle raus und Neuwahlen bitte!

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