Luzerner Künstler tobt sich aus

St. Karli-Schulhaus wird zum Schwimmbad ohne Wasser

Sieht aus wie ein Schwimmbad, ist aber keines. Der neu gestaltete Innenhof des St. Karli-Schulhauses. (Bild: Stadt Luzern)

Im Rahmen einer Sanierung und Erweiterung des St. Karli-Schulhauses in Luzern wurde auch Platz geschaffen für ein Kunstprojekt. Der Luzerner Künstler Camillo Paravicini erhielt den Zuschlag, den Innenhof frei zu gestalten. Entstanden ist ein Schwimmbecken ohne Wasser.

Die über 100-jährige Schulanlage St. Karli wird von Sommer 2021 bis Sommer 2023 saniert und erweitert. Die Stadtluzerner Stimmberechtigten haben dafür im September 2020 mit 86,97 Prozent Ja-Stimmen einen Sonderkredit von 22,350 Mio. Franken bewilligt. Neben der Sanierung des Hauptgebäudes ist vorgesehen, den an der Turnhalle angebauten Garderobentrakt zurückzubauen. Zudem soll das Hauptgebäude hangseitig mit einem zweigeschossigen Anbau erweitert werden.

Mit dem Anbau des Erweiterungsneubaus nördlich des Schulhauses wird ein neuer Innenhof geschaffen, der als Schnittstelle zwischen dem Alt- und Neubau fungieren soll. Die geplante Bodenabsenkung, der Einblick durch die Fensteröffnungen im Erdgeschoss des Altbaus sowie die Glasfront des Erweiterungsbaus haben den in Luzern aufgewachsenen Künstler Camillo Paravicini inspiriert, diesen Innenhof in ein Schwimmbassin zu verwandeln. Das Erdgeschoss wird komplett mit den für einen Pool charakteristischen Schwimmbadfliesen ausgekleidet.

Der in Luzern aufgewachsene Künstler Camillo Paravicini.

«Schwimmbad» war Wettbewerbssieger

Der warme blaue Farbton soll die Anwesenheit von Wasser suggerieren und das kindliche Denken beflügeln, heisst es in einer Mitteilung der Stadt Luzern. Je nach Fenstereinblick erinnert der Innenhof auch an ein Aquarium. Der Raum kann als Pausenraum, für Schulveranstaltungen oder ausserschulische Anlässe genutzt werden. Paravicinis Projekt wurde aus insgesamt sechs eingereichten Vorschlägen von einer Wettbewerbsjury ausgewählt. Die künstlerischen Vorschläge wurden im Rahmen des Ideen-Wettbewerbs «Kunst und Bau» eingereicht.

Der Einblick in den Innenhof soll auch an in Aquarium erinnern. (Bild: Stadt Luzern)

Die Jury verspricht sich vom künstlichen Pool einen Überraschungseffekt beim Betreten des Gebäudes. Begründet wird der Entscheid auch mit der nahe gelegenen Reuss und mit dem Brunnen, der auf dem Schulhausareal das Element Wasser präsentiert. Die Wartung, Realisierbarkeit, Nachhaltigkeit und Kosten des Vorhabens schätzt die Jury zudem als durchdacht und realistisch ein.

Die Arbeiten der sechs Kunstschaffenden werden von Montag, 28. Juni, bis Mittwoch, 7. Juli 2021, in der Heiliggeistkappelle im Stadthauspark, Hirschengraben 17b, ausgestellt. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Besucherinnen und Besucher werden gebeten, die geltenden Corona-Schutzmassnahmen einzuhalten.

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