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In einem Wahlkampfinserat wirft SVP-Stadtratskandidat Silvio Bonzanigo Baudirektorin Manuela Jost vor, Bauprojekte zu «verbummeln». Die attackierte Vertreterin der GLP spricht von einem durchsichtigen Manöver.
Silvio Bonzanigo ist kein Mann der leisen Töne. Das schlägt sich nun auch im Wahlkampf nieder. In einem Wahlinserat, das am Dienstag in der «Luzerner Zeitung» erschienen ist, geht der SVP-Kandidat direkt auf Baudirektorin Manuela Jost (GLP) los. «Manuela Jost setzt nicht um!», steht dort. Und «Mangel an Wohnungen beklagen und Bauprojekte verbummeln. So nicht!»
Bonzanigos Vorwurf: Die Baudirektion soll 115 Wohnungen an der Industriestrasse und 160 Wohnungen an der Oberen Bernstrasse nicht fristgerecht erstellt haben. Es geht dabei um den Bericht und Antrag 12/2013 über die städtische Wohnraumpolitik II. Damals hatte die Baudirektion diese Projekte vorgestellt, die laut ihrer Einschätzung in «maximal 5 Jahren» umsetzbar seien.
Die Projekte sind tatsächlich noch nicht fertig gebaut. Allerdings hat die Stadt die beiden fraglichen Grundstücke im Baurecht an gemeinnützige Genossenschaften abgegeben. Gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt Bonzanigo, die Stadt sei seiner Meinung nach weiter für die Realisierung verantwortlich, schliesslich sei sie weiterhin im Besitz der Grundstücke.
Baudirektorin Manuela Jost wehrt sich
Manuela Jost kontert derweil: «Es ist Herrn Bonzanigo hoch anzurechnen, dass er sich so vehement für den gemeinnützigen Wohnungsbau ausspricht», sagt sie gegenüber der Zeitung. Dann wird die GLP-Politikerin aber deutlich: «Dass er dieses Anliegen in Inserateform in einer unangemessenen persönlichen Diffamierung vorbringt, ist enttäuschend.»
Die beiden Grundstücke seien gemäss Vorgaben im Baurecht an die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften termingerecht abgegeben worden. Seither seien die Wohnbaugenossenschaften daran, diese hochkomplexen Bauvorhaben zu realisieren. Die zeitlichen Annahmen von 2013 wären vielleicht etwas zu optimistisch gewesen. Die Fristen wurden 2019 angepasst.
Schliesslich wird Jost deutlich: Zu behaupten, die Baudirektion hätte Projekte «verbummelt», entspreche einem «durchsichtigen wahltaktischen Manöver», sagt Jost weiter.
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