Luzerner Firma entlässt Behinderten

Sehbehinderter wird entlassen, weil er zu langsam war

Mit einer erweiterten Tastatur konnte auch Betschart problemlos an einem Laptop arbeiten. (Bild: Elizabeth Woolner/Unsplash)

Der 39-jährige Oskar Betschart hat eine Sehbehinderung und ist dennoch stets arbeitstätig gewesen. Bis ihn vor kurzem seine Luzerner Firma entlassen hat. Der Grund: Er sei zu langsam, zu wenig an die Digitalisierung gewöhnt.

Acht Jahre hat Betschart in der Personalabteilung einer Luzerner Firma gearbeitet. Letzten Oktober wurde er dann entlassen. Der Grund war seine Sehbehinderung, die für das Unternehmen offenbar zunehmend ein Dorn im Auge war.

Betschart hat nämlich eine angeborene Sehbehinderung. Seit der Kindheit schwand seine Sehkraft wegen der Erbkrankheit Retinitis pigmentosa kontinuierlich. Heute kann er nur noch zwischen Hell und Dunkel unterscheiden.

Dennoch war er immer stolz darauf, arbeiten zu können. Er sei sich bewusst, dass er nicht die gleiche Leistung bringen könne wie ein sehender Mensch und, dass er immer ein wenig länger für seine Arbeiten brauche. Das hat der 39-jährige dem Blick berichtet.

Digitalisierung und Leistungsdruck

Als Grund der Kündigung hat die Firma den raschen Wandel und die Digitalisierung genannt, die für Betschart zu einer zu grossen Herausforderungen geworden seien. Der Aargauer habe gegenüber der Firma auch nur zurückhaltende Veränderungsbereitschaft gezeigt. Das war offenbar zu wenig.

Bisher war Betschart gut mit der Anforderungen klargekommen, auf seine Weise. Zudem hatte er eine grosse Erfahrung im Personalwesen. Während den 18 Jahren, die er im Beruf gearbeitet hatte, hat er auch zahlreiche Weiterbildungen besucht. Nun muss er sich nochmals auf die Suche nach etwas Neuem machen.

Eine Idee hat der Aargauer bereits. Mit seiner Schwester spielt er regelmässig Schwyzerörgeli und tritt fast jedes Wochenende an einem Anlass auf. Er will seine Begeisterung jetzt noch mehr zu seinem Beruf machen und unterrichten.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Maul Wurf
    Maul Wurf, 14.06.2022, 17:03 Uhr

    Warum wird die entsprechende Firma nirgens mit Namen erwähnt? Wenn Ihr keine Fakten präsentiert und die Dinge nicht beim Namen nennt, dann ist ein entsprechender Bericht sinnlos.

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