Bauernhof hoch über Root

Schonende Fleischproduktion hoch über Root

Stephan und Marlen Koch halten ihre Kühe mit Hörnern und verzichten auf Kraftfutter.

Das Landwirtspaar Marlen und Stephan Koch arbeitet mit Kühen, die anderswo schon geschlachtet worden wären. Und das funktioniert erstaunlich gut.

Marlen Koch und ihr Mann Stephan haben fünf Mutterkühe vor dem Schlachthof gerettet. Sie verbringen ihre restliche Lebenszeit dem kleinen Bergbauernhof Obermettlen in Root. Im Schnitt werden Schweizer Mutterkühe im Alter von 8,7 Jahren geschlachtet.

«Das ist völlig verrückt, wenn man weiss, dass eine Kuh 20 bis 25 Jahre alt werden kann», sagt Marlen Koch-Mathis in einer Dokumentation über den Hof. Ältere Kühe bringen weniger Leistung, das sorgt schnell dafür, dass sie nicht mehr rentabel gehalten werden können.

Das Bauernpaar macht genau das. Einige ihrer Kühe hätten mittlerweile bereits das dritte Kalb geworfen, erzählen sie. Die Kälber bleiben für zwei Jahre bei ihren Müttern, bevor sie den Hof verlassen.

Marlen Koch und ihr Mann machen das nun möglich. Ihre Mutterkühe hätten bereits mehrere Kälber geworfen.

Kühe auf Flächen, die für den Ackerbau ungeeignet sind

Koch geht es darum, sich für eine schonende Fleischproduktion einzusetzen. In einem Interview mit der Klima-Allianz sagt sie: «Eine Kuh, die sich ausschliesslich von Grasland ernährt auf Flächen, die für den Ackerbau nicht geeignet sind, leistet einen wichtigen Beitrag für die Welternährung.»

Zusammen haben sie ihr eigenes Konzept entwickelt für die Arbeit mit Herbstzeitlosen-Kühen, wie sie ihre Tiere nennen. Dazu gehören etwa eine tiergerechte Haltung mit Vollweide und Laufstall, der Verzicht aufs Enthornen, und das höhere Schlachtalter.

Ausserdem Verzichten die Landwirte auf Pflanzenschutzmittel, Kraftfutter und Anitbiotika. Letzteres wird nur im Notfall eingesetzt. Ist das Schlachtalter erreicht, sterben die Tiere auf dem Bauernhof, um weniger Stress erleiden zu müssen.

Der Bauernhof Obermettlen ob Root. Bild: Bauernhof Obermettlen

Der schön gelegene Bauernhof, hoch oben auf der Obermettlen, bewirtschaftet 6,5 Hektaren Land auf 617 Meter über Meer. Die Hälfte davon ist Biodiversitätsförderfläche. Neben 3,5 Hektaren Dauerwiesen bewirtschaften die beiden Landwirte auch 79 Hochstammbäume.

Den Hof finanzieren Marlen Koch-Mathis und Stephan Koch mit Rindfleisch, Schnapsspezialitäten, Baumpatenschaften und Tierpatenschaften. Wer mag, kann mit einem Franken pro Tag Pate einer Herbstzeitlosen-Kuh werden. Und sie bieten Grillkurse, die die Fleischproduktion von der Weide bis zum Teller zeigen.

Aber auch klassische Events, Musik und Comedy haben ihren Platz auf dem Hof.

Der Wettbewerb Prix Climat hat den beiden ungewöhnlichen Landwirten ein Video-Portrait gewidmet. Sie sind für ihr Konzept für die Arbeit mit den Herbstzeitlosen-Kühen für den Preis nominiert:

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Stefan Ernst
    Stefan Ernst, 01.03.2022, 09:11 Uhr

    Mentale Gymnastik auf Kosten der Steuerzahler.
    1. Ist es für das Klima allemal besser wenn die Kuh erst gar nicht existiert und nicht für die Fleischproduktion aufgezogen wird
    2. Passiert am Ende des Kuhlebens dann trotzdem noch eine Gewalttat am Tier
    3. Was passiert wohl mit den Kälbern die nach 2 Jahren die Hof verlassen?

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