Grünliberale wollen ein Zeichen setzen

Salle Modulable: GLP fasst bereits jetzt die Ja-Parole

Noch ist nicht klar, ob sich die Stadtluzerner Bevölkerung diesen Herbst zur Salle Modulable wird äussern können. Trotzdem empfiehlt die städtische GLP bereits jetzt ein Ja. Das ungewöhnliche Vorgehen soll mithelfen, das geplante Theaterhaus vor dem Scheitern zu bewahren.

So früh hat wohl selten eine Partei eine Abstimmungsparole gefasst. Zum heutigen Zeitpunkt ist offen, ob es in der Stadt Luzern am 27. November tatsächlich zu einer Abstimmung über die Salle Modulable kommt. Denn dazu müssten sowohl das kantonale Parlament am 19. September als auch das städtische Parlament am 29. September dem Projektierungskredit für den neuen Theaterbau zustimmen – was nach der Ablehnung durch die kantonsrätliche Kommission Erziehung, Bildung und Kultur (EBKK) alles andere als sicher ist. 

Trotz dieser Ausgangslage hat die GLP Stadt Luzern an ihrer Mitgliederversammlung bereits die Ja-Parole für eine allfällige Abstimmung vom 27. November beschlossen. Louis von Mandach, Präsident der Grünliberalen Stadtpartei, erhofft sich dadurch «eine Signalwirkung für die bevorstehenden Abstimmungen in den Parlamenten des Kantons und der Stadt Luzern».

Kritik an Betriebkosten und Vorgehen

Denn nach dem Nein der kantonsrätlichen Kommission droht das vorzeitige Scheitern des Theaterhauses. «Es wäre sehr schade, die Planung zum jetzigen Zeitpunkt abzubrechen», sagt Louis von Mandach. Erst, wenn das Projekt im Detail erarbeitet sei, lasse sich beurteilen, ob es sinnvoll und finanzierbar ist.

Zudem relativiert von Mandach die Projektierungskosten von sieben Millionen Franken, die der Kanton zu tragen hätte: «700 Meter Kantonsstrasse kosten auch sieben Millionen Franken.» Und nicht zuletzt müsse das Theater sowieso schon bald saniert werden. «Entweder will man eine Salle Modulable auf dem Inseli oder man will ein Provinztheater, das in der Erstellung ähnlich viel kostet.»

«Uns passen die Vorgehensweise des Trust und die Geheimniskrämerei auch nicht.»

Louis von Mandach, Präsident GLP Stadt Luzern

Die Zustimmung bedeutet laut dem Parteipräsidenten jedoch nicht, dass die Grünliberalen vorbehaltlos hinter der Salle Modulable stehen. So kritisiert die GLP wie viele andere die Betriebskosten, die auf jährlich 31 Millionen Franken geschätzt werden. «Und auch uns passen die Vorgehensweise des Trust und die Geheimniskrämerei nicht», sagt Louis von Mandach. «Trotzdem wollen wir dem Projekt eine Chance geben.»

Auch wenn die Abstimmungsvorlage vom 27. November noch alles andere als klar ist: Als unseriös würde Louis von Mandach das Vorgehen der GLP trotzdem nicht bezeichnen. «Falls es Ende November zu einer Abstimmung kommt, ist klar, worum es geht.» Und sollten überraschenderweise noch signifikante Details dazukommen, müsse man die Parole halt nochmals diskutieren.

GLP-Fraktion im Kantonsrat für Kredit

Das Nein der EBKK, das Anfang letzter Woche bekannt wurde, hat zahlreiche Aktionen zugunsten der Salle Modulable ausgelöst. So haben unter anderem fünf Institutionen aus dem Kulturbereich, mehrere Wirtschaftsvertretern und zahlreiche Einzelpersonen die Initiative für das neue Theaterhaus ergriffen (zentralplus berichtete). Mit der GLP macht sich ein weiterer Akteur für das Theaterhaus stark.

«Das Projekt steht auf der Kippe und wir wollen ein Zeichen setzen.»

Louis von Mandach, Präsident GLP Stadt Luzern

Bereits Ende letzte Woche hat die GLP Kanton Luzern mitgeteilt, dass ihre fünfköpfige Fraktion im Kantonsrat am 19. September dem Projektierungskredit für die Salle Modulable zustimmen wird. Auch der Vorstand der Partei hat sich in einem Grundsatzentscheid für diesen Kredit ausgesprochen.
 
Louis von Mandach ist sich jedoch bewusst, dass die GLP das Ruder nicht alleine herumreissen kann. «Rein von der Stimmenzahl her können wir in den Parlamenten nicht so viel bewegen. Aber das Projekt steht auf der Kippe und deshalb wollen wir ein Zeichen setzen.»
 
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