Zentralschweiz kooperiert

Reformierte Kirchen gründen Stelle gegen Fachkräftemangel

Seelsorgende sind in der Kirchgemeinde, in Spitälern, in Gefängnissen, in der Psychiatrie und an weiteren Orten tätig. (Bild: Emanuel Ammon)

Pfarramt, Sigrist oder Kirchenmusik – immer weniger wollen’s machen. Nun starten die reformierten Landeskirchen in der Zentralschweiz eine Offensive gegen den Nachwuchsmangel.

Die reformierten Landeskirchen der Zentralschweiz starten ein gemeinsames Projekt zur Förderung kirchlicher Berufe. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung der sechs reformierten Landeskirchen der Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri und Zug, hervor. Ziel ist es, dem drohenden Fachkräftemangel durch Pensionierungen und sinkende Ausbildungszahlen entgegenzuwirken.

Die Kirchen der Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri und Zug planen über drei Jahre eine enge Zusammenarbeit, um das Interesse an kirchlichen Berufen wie Pfarramt, Sozialdiakonie, Sigristendienst oder Kirchenmusik zu fördern. Wie aus dem Schreiben hervorgeht, werde zur Umsetzung eine neue Stelle geschaffen, die die aktuelle Ausbildungssituation analysieren und weiterentwickeln soll.
Die Stelle werde personalrechtlich in der Reformierten Kirche Kanton Luzern angesiedelt. Zudem sei geplant, neue Berufe wie eine KV-Lehre in den kirchlichen Kontext zu integrieren – auch in Kooperation mit anderen Branchen.

Ein weiteres zentrales Element ist eine geplante Webplattform. Dort sollen sich Interessierte über Berufsbilder, Ausbildungswege und persönliche Einblicke informieren können. Wer etwa den Pfarrberuf kennenlernen möchte, könnte künftig die Möglichkeit erhalten, eine Pfarrperson bei konkreten Aufgaben wie einer Trauung, einem Gottesdienst oder einem Besuch im Alterszentrum zu begleiten. Ziel ist es, niederschwellige und praxisnahe Orientierung zu bieten.

Auch ein Auftritt an der Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi ist vorgesehen. Die Landeskirchen möchten dort gezielt Jugendliche und Erwachsene ansprechen. «Wichtig für die Reformierten Landeskirchen ist die Präsenz da, wo sich Interessierte aufhalten», heisst es in der Mitteilung. Damit wolle man auch das kirchliche Angebot sichtbarer machen.

Die neue Stelle ist derzeit ausgeschrieben bis Mitte Mai und wird in Luzern angesiedelt sein. Sie soll auch als erste Anlaufstelle für Interessierte fungieren und den Kontakt zu Bildungsinstitutionen pflegen. Eine erste Evaluation der Wirksamkeit des Projekts ist für das Jahr 2027 geplant. Danach soll entschieden werden, ob die Initiative dauerhaft im Betrieb verankert wird.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der sechs reformierten Landeskirchen der Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri und Zug 
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