Hohe Projektkosten überraschen Littauer

Quartiervereine fordern Cheerstrasse light

Diese Schranke beim Bahnhof Littau führt zu längeren Wartezeiten und Rückstau. Die Umfahrung Cheerstrasse soll Abhilfe schaffen.

(Bild: pze)

Am kommenden Donnerstag wird über das Schicksal der Littauer Cheerstrasse im Stadtparlament debattiert – die letzte eigenständige Willensbekundung der Littauer Stimmbevölkerung. Doch wie den bürgerlichen Parteien ist die vorliegende Projektvariante des Stadtrates den Quartiervereinen zu teuer. Sie fordern in einem offenen Brief eine günstigere Version.

Wie bereits die Baukommission fordern nun auch die Vertreter aus den Quartieren eine günstigere Variante der Cheerstrasse (zentralplus berichtete). Die Vorlage wird am nächsten Donnerstag im Stadtparlament behandelt. Die Littauer hoffen schon lange darauf, dass die Bagger auffahren und der regelmässige Stau bald der Vergangenheit angehört.

Quartiervereine fordern günstigere Variante

Doch seit dem Volksentscheid von 2009 ist kaum etwas gegangen – inzwischen sind die Kosten des Projekts auf rund 24 Millionen Franken angewachsen. Das sind knapp 9 Millionen Franken mehr als ursprünglich geplant.

Dagegen opponieren nun nicht nur die bürgerlichen Parteien CVP, FDP und SVP sodern auch die Exponenten des früheren Littauer Gemeinde- und Einwohnerrates, Vertreter des Gewerbes, des Abendzirkels Littau, der Abendgesellschaft Reussbühl, der Quartiervereine «An der Emme», «Littauerberg» und «Littau-Dorf».

Offener Brief ans Stadtparlament

Bürger aus den beiden Stadtteilen Littau und Reussbühl liessen sich am Mittwochabend durch das Forum Politik über das Projekt «Erweiterung der Cheerstrasse», informieren, schreiben die Organisatoren in einem offenen Brief an das Stadtparlament.

Sie zeigten sich allesamt überrascht durch die Höhe der nun vom Stadtrat veranschlagten Projektkosten von 24 Millionen Franken und befürchten, dass das Projekt wegen dieser unnötig in die Höhe geschraubten Kosten gefährdet ist. Eine Summe, welche von den Teilnehmern des Forums Politik und den Anwohnern des Littauer Bahnhofs nicht verstanden würde, steht in der Verlautbarung geschrieben.

Mit 73 Prozent angenommen

Am 27. April 2017 übergab der Quartierverein «An der Emme» eine Petition mit 450 Unterschriften an die Stadtkanzlei. Bis anhin ist diese noch nicht beantwortet worden. Die Petition verlangt die Umsetzung des ursprünglich genehmigten Projekts in der Höhe von nun 18 Millionen Franken. Dieses war im Frühling 2009 vom Littauer Parlament mit 24:2-Ja-Stimmen von allen Parteien und am 25. Juni 2009 von der damals noch selbständigen Littauer Bevölkerung mit 73 Prozent-Ja-Stimmen genehmigt worden.

Eine Fussgänger- und Velounterführung sei laut der Mitteilung damals nicht für nötig befunden worden. Die Littauer Bevölkerung wolle keine Luxus-Variante. Man verlange lediglich die Einhaltung des Fusionsvertrages aus dem Jahr 2010. Gemäss diesem haben sich die beiden Fusionspartner Littau und Luzern vertraglich verpflichtet, alle Entscheide gegenseitig zu respektieren und um- oder durchzusetzen. Wenn nun die Umsetzung durch massiv höhere Kosten gefährdet werde, sei dies kein fairer und respektvoller Umgang.

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