Regierung plant massiven Abbau

Polizeiposten: Jetzt schaltet sich die Mitte Luzern ein

Die Regierung will Polizeiposten schliessen – von der Mitte Luzern zeichnet sich Widerstand ab. (Bild: ber)

Die Luzerner Regierung plant in Rahmen einer Neuorganisation, die Hälfte der Polizeiposten zu schliessen. Jetzt reagiert die Mitte Luzern mit einem dringlichen Vorstoss.

Die Hälfte der heute über 30 Polizeiposten im Kanton Luzern soll es künftig nicht mehr geben. Dafür will die Luzerner Regierung die Präzenz durch Patrouillen verstärken (zentralplus berichtete). Die Gemeinden stehen der Idee skeptisch gegenüber. Nun schaltet sich die Mitte Luzern in die Debatte ein.

«Die Luzerner Polizei ist dank der Polizeiposten sehr gut in den Regionen verankert», schreibt die Luzerner Kantonsrätin Claudia Wedekind von der Mitte Luzern in einem dringlichen Vorstoss. Der «Dorfpolizist» kenne die Menschen vor Ort und wisse wo in der Region, in der Gemeinde, im Dorf der Schuh drückt. Er stelle den Kontakt zur Bevölkerung, zu Behörden und Institutionen sicher. «Die Polizisten sind vor Ort erste Ansprechpartner bei Anlässen in den Regionen und bei den Themen Sicherheit und Verkehr», so Wedekind.

Mitte Luzern hält die positive Wirkung für fraglich

«Es ist fraglich, ob die in Aussicht gestellte vermehrte Patrouillentätigkeit in den Regionen diesen drohenden Verlust an Basisarbeit der Polizei zu kompensieren vermag», heisst es im Vorstoss weiter. Für das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen sei der persönliche Kontakt und das Wahrnehmen der Polizei vor Ort zentral. «Es ist deshalb wichtig, dass die Regierung und der zuständige Sicherheitsdirektor Paul Winiker alles daransetzen, dass freiwerdende stationäre Kräfte weiterhin in der Region verbleiben», so die Forderung der Mitte Luzern.

Wedekind will von der Regierung unter anderem wissen, wie sichergestellt wird, dass freiwerdende stationäre Polizeikräfte künftig in den Regionen verbleiben. Und ob sich die Polizeipräsenz vermehrt in die regionalen Zentren und Agglomerationen respektive die Stadt verlagern.

Landgemeinden und Gemeindeverband sind skeptisch

Das dem nicht so ist, versichterte Sicherheitsdirektor Paul Winiker (SVP) gestern in einem Bericht des «Regionaljournal Zentralschweiz». «Wir wollen die Interventionszeiten der Luzerner Polizei flächendeckend senken und mehr Patrouillenleistungen erbringen. Diese sind das entscheidende Element bei einer Bedrohung – und nicht ein Polizeiposten, der allenfalls nur zeitweise besetzt ist.»

Dem widerspricht Guido Roos, Geschäftsleiter des Entwicklungsträgers Region Luzern West, der unter anderem die Gemeinden Wolhusen und Menznau vertritt. Er weist im Radiobeitrag auf die präventive Wirkung der Polizeiposten hin, die oft strategisch beispielsweise neben dem Sozialamt platziert seien. Auch der Verband der Luzerner Gemeinden ist skeptisch (zentralplus berichtete).

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Schneider
    Schneider, 04.01.2022, 12:11 Uhr

    Faule Ausrede, die Posten sollen bleiben, man kann diese auch als Schutz in Notfälle gebrauchen. Zuerst heisst es Herr Winiker will das, dann gestern im Fernsehen will es die Polizei und heute wieder dieser Winiker! Das Volk bestimmt nicht!

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  • Profilfoto von Profil Los
    Profil Los, 04.01.2022, 11:18 Uhr

    Wow ok, nun schaltet sich also «die Mitte» in die Debatte ein. Nun, was ist «die Mitte», dass sie sich dermassen wichtig nimmt, um sich bei irgendwas einschalten zu müssen? Ist «die Mitte» irgendwas zwischen Entlebuch / Hinterland und Seetal? Oder ist es gar «die Mitte» der Autobahn, welche immer nur von denen blockiert wird, welche sich nicht für links oder rechts orientieren können? Oder hat es gar etwas mit der Anatomie zu tun? Da gibt es die unteren Extremitäten (die Beine) und die oberen Extremitäten (die Arme), also wäre «die Mitte» am…… Ach, lassen wir das!

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