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Zwei Grossräte fordern in je einem Postulat mehr Einsatz für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Kanton Luzern.
SP-Kantonsrätin Pia Engler fordert den Regierungsrat dazu auf, die Umsetzung einer Kampagne zu prüfen, mit der psychologische und psychiatrische Angebote Kindern und Jugendlichen näher gebracht werden sollen. Umfragen würden zeigen, dass fast die Häflte der Jugendlichen nicht wüssten, wohin sie sich wenden könnten, sollten sie sich in einer akuten Krise wiederfinden.
Die Pandemie hat bei vielen Kindern und Jugendlichen zu massiven Auswirkungen auf die psychologische Gesundheit geführt (zentralplus berichtete). Schneider weist in seinem Postulat auch auf die bekannte Unterversorgung im Kanton Luzern hin.
Kampagne, mehr Angebote, längere Unterstützungsmassnahmen
Die deshalb beschlossenen Massnahmen würden fast ausschliesslich auf die Psychiatrie abzielen. Wegen des aktuellen Fachkräftemangels in diesem Bereich seien diese Massnahmen jedoch mit einem relativ langen Zeithorizont von drei Jahren umsetzbar.
Kantonsrat Andy Schneider, ebenfalls SP, schlägt deshalb vor, nicht-therapeutische Beratungsangebote zu stärken, um der Unterversorgung entgegenwirken zu können. So sollen Kinder und Jugendliche doch noch zu Unterstützung kommen.
Andy Schneider begründet ausführlichst, weshalb er in einem weiteren Postulat fordert, dass per August auslaufende Massnahmen weitergeführt werden. Das ist zum einen die Pensenerweiterung um 10% in den Bereichen Schulpsychologie und Schulsozialarbeit.
Und zum anderen die Weiterführung der Aufstockung der Ressourcen für SOS-Massnahmen.
Es häuften sich verschiedenste Probleme bei Kinder und Jugendlichen
Schneider macht darauf aufmerksam, dass sich eine ganze Bandbreite von Problemen ergeben hat: Kleine Kinder hätten vermehrt Probleme, sich bei der Einschulung von den Eltern zu lösen.
Es gäbe eine Häufung von ungesund hohem Medienkonsum bei Schülern und Schülerinnen. Kinder die dazu neigen, sich zurückzuziehen, hätten sich durch die Pandemie stärker isoliert und drohten, Rückschritte in der sozialen Interaktion zu machen.
Es gäbe sehr viel mehr Schulabsenzen, weil die Hemmschwelle fürs Schwänzen im Heimunterricht gesunken sei. Die Betreuung von betroffenen Jugendlichen habe in Dauer und Intensität zugenommen, die Fragestellungen seien komplexer geworden.
Nicht nur die Schule und die soziale Isolierung hätten zu Problemen geführt, sondern auch Stress in der Familie. Besonders betroffen seien Familien, in denen schon vor der Pandemie Spannungen bestanden haben.
Schulpsychologen bekunden Mühe mit Mehrbelastung
Wegen der Überlastung der Kinder- und Jugendpsychiatrie verblieben die Kinder während der Wartezeit auf eine Behandlung in der Zuständigkeit der Mitrabeintenden in den Bereichen Schulpsychologie und Schulsozialarbeit. Dort wurde bisher vor allem beraten und abgeklärt. Nun hätten die Beratungen in diesem Bereich immer mehr Therapiecharakter.
Diese Mehrbelastung führe auch zu zunehmender Unzufriedenheit bei der Belegschaft.
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