Zuger Stadtrat will Landtausch mit WWZ

Pläne für einen Ökihof im Göbli werden konkreter

Die Tage des alten Ökihof in der Stadt Zug auf dem SBB-Areal sind gezählt. Nun hat das Stadtparlament grünes Licht für die Planung eines neuen Ökihofs im Göbli gegeben.

(Bild: Archiv)

Der Ökihof muss an einen neuen Standort ziehen, da der Mietvertrag am heutigen Ort beim Bahnhof Zug ausläuft. Nun werden die Pläne konkreter. So beantragt der Stadtrat dem Grossen Gemeinderat ein Landtauschgeschäft mit der WWZ im Gebiet Göbli. Dort soll ein modernes Recyclingzentrum entstehen. Gleichzeitig wird ein Kredit von 990’000 Franken für einen Wettbewerb und die Projektierung zur Realisierung des Vorhabens beantragt.

Am neuen Standort im Göbli sollen laut einer Mitteilung der Stadt Zug auch das Brockenhaus der Frauenzentrale Zug und Dienstleistungen der Gemeinnützigen Gesellschaft Zug, wie der Bauteilladen, angesiedelt werden. Der Grosse Gemeinderat wird voraussichtlich an seiner Sitzung vom 27. Juni über die beiden Geschäfte befinden.

Wenn der Grosse Gemeinderat dem Landtauschgeschäft zustimmt, wird die Stadt Zug im Göbli Eigentümerin von insgesamt rund 39’000 Quadratmeter Land, die als strategische Landreserve dienen. Eine Fläche von 20’000 Quadratmetern konnte die Stadt bereits vor drei Jahren von der Korporation Zug ebenfalls über ein Landtauschgeschäft erwerben. Mit dem nun zur Diskussion stehenden Grundstück können die weiteren Planungen für das Recyclingzentrum im Göbli vorangetrieben werden. Dessen Eröffnung ist für das Jahr 2020 geplant. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte der Mietvertrag am heutigen Standort mit den SBB verlängert werden.

Beim WWZ-Grundstück im Göbli handelt es sich um eine Parzelle mit einer Fläche von 18’868 Quadratmetern. Es befindet sich überwiegend in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Das Grundstück in identischer Grösse, welches der Stadtrat tauschen möchte, liegt an der Gemeindegrenze zu Baar im Gebiet Fröschenmatt/Schochenmüli in der Landwirtschaftszone. Es setzt sich aus zwei Teilflächen zusammen. Aufgrund der unterschiedlichen Zonierung der Grundstücke entsteht mit dem Tausch eine Wertdifferenz von rund 7.8 Mio. Franken. Diesen Betrag müsste die Stadt an die WWZ überweisen.

Für 15,6 Millionen Franken soll gebaut werden

Das Konzept für den Neubau des Recyclingzentrums werde laut Stadt Zug im Rahmen eines anonymen Projektwettbewerbs im selektiven Verfahren entwickelt. Der Projektwettbewerb diene dazu, qualifizierte Planerteams für die Planung und Realisierung zu bestimmen. Die Bausumme werde auf 15.6 Mio. Franken veranschlagt. Der Wettbewerb sowie die anschliessende Projektierung des neuen Recyclingzentrums mit Ökihof, Brockenhaus und GGZ-Dienstleistungen unterstehen dem öffentlichen Beschaffungswesen und kosten 990’000 Franken. Die Jurierung der eingereichten Projekte wird im März 2018 erfolgen.

Die Strategie der Stadt Zug, einen einzigen, zentralen Ökihof an einem gut erschlossenen Standort zu erstellen und diesen selbst zu betreiben, wurde vom Institut für Wissen, Energie und Rohstoffe Zug (WERZ) der Hochschule Rapperswil in einer Expertise beurteilt und für richtig befunden. Ein zentrales Recyclingzentrum hat im Recyclinggesamtangebot eine Schlüsselrolle. Die bewährten Quartiersammelstellen und der Ökibus werden beibehalten und weiter ausgebaut, um den zentralen Ökihof zu verstärken. Die Stadt setze sich zudem dafür ein, dass der Detailhandel in die Verantwortung miteinbezogen wird, indem er an geeigneten Orten verschiedene Wertstoffe entgegennimmt.

Der Zuger Ökihof war und ist Vorreiter und Namensgeber für viele weitere Ökihöfe in der Schweiz. Im Jahr 2001 wurde «Ökihof» als Marke eingetragen. Mit dem Namen ist die Zuger Art einer ressourcenschonenden Abfallwirtschaft verbunden. Diese Vorreiterrolle will der Stadtrat mit dem neuen Ökihof im Göbli festigen.

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