Urteil des Luzerner Kriminalgerichts

Pfarrer ergaunerte Millionen für Glücksspiele

(Bild: Katholisches Pfarramt, Küssnacht am Rigi)

Ein katholischer Pfarrer hat mehrere Millionen Franken erbettelt, um seine Spielsucht zu finanzieren. Nun hat ihn das Luzerner Kriminalgericht verurteilt.

Ein spielsüchtiger Pfarrer, der seine Position ausnützt, um andere abzuzocken. Das ist nicht gerade das Bild, das man sich vom Vorsteher einer Kirche macht. Diese absurde Geschichte hat nun ein vorläufiges Ende gefunden. Und zwar am Kriminalgericht Luzern.

Der katholische Pfarrer wurde zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt. Absitzen muss er davon sechs Monate. Der Grund: Er hat zur Finanzierung seiner Spielsucht von Gläubigen mehrere Millionen Franken erbettelt.

Bettelbriefe aus Küssnacht am Rigi

Das Gericht sprach den 52-jährigen Schweizer schuldig. Und zwar des gewerbsmässigen Betrugs, der mehrfachen Urkundenfälschung und der mehrfachen Veruntreuung. Der Pfarrer akzeptierte die von der Staatsanwaltschaft beantragte teilbedingte Strafe. Das Kriminalgericht konnte das Urteil damit im abgekürzten Verfahren fällen. Es ist rechtskräftig.

Der Pfarrer arbeitete für die katholische Kirche in Küssnacht am Rigi SZ. Von 2009 bis 2018 erhielt er mit Hilfe unwahrer Angaben von rund 70 Personen Darlehen. Höhe: 3,3 Millionen Franken. Der Geistliche wandte sich mit Bettelbriefen an Personen aus dem Umfeld der katholischen Kirche Küssnacht. In diesen Schreiben führte er aus, dass er spielsüchtig gewesen sei, das Problem jetzt im Griff habe, aber noch Schulden bezahlen müsse.

Roulette und Blackjack

Tatsächlich aber verwendete der Pfarrer das Geld grösstenteils, um seine Besuche im Casino von Konstanz finanzieren zu können. Dort spielte er Roulette und Blackjack. Mit den Geldern stopfte er zudem Schuldenlöcher und besänftigte drängende Gläubiger.

2018 trat der überschuldete Kirchenmann von seinem Amt zurück. 2019 meldete er Privatkonkurs an. Der Betrugsfall kam im Kanton Luzern vor Gericht, weil der erste Geschädigte, der sich meldete, aus dem Kanton Luzern stammte.

Verwendete Quellen
  • Meldung von SDA
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