Gewalt in Fussballstadien

Paul Winiker will personalisierte Tickets für FCL-Spiele

In der Swissporarena kam es zuletzt 2019 zu einer grösseren Eskalation, als wütende GC-Fans den Platz stürmten. (Bild: ain)

In Luzern kam es vor wenigen Wochen zu Ausschreitungen rund ums Fussballspiel des FCL. Im Zürcher Derby eskalierte die Situation jüngst gar im Stadion. Sicherheitsdirektor Paul Winiker fordert darum härtere Massnahmen im Kampf gegen Hooligans.

Die Bilder der Gewalt-Eskalation im Zürcher Letzigrund beim Spiel des FC Zürich gegen GC schockierten. FCZ-Fans waren 1'000 Grad heisse Pyros in die gegnerische Fankurve und nahmen so grobe Verletzungen der Fans in Kauf. Und auch am Rande des Spiels Luzern gegen St. Gallen sorgten die Gästefans für Chaos, nachdem sie unter anderen in den Fanbussen der VBL randaliert hatten (zentralplus berichtete).

Für den Luzerner Regierungsrat Paul Winiker geht das klar zu weit. Im Interview mit der «Luzerner Zeitung» sagt er: «Wegen weniger Chaoten wird eine ganze Sportart ins schlechte Licht gerückt, friedliche Fans und an öffentlichen Orten auch Unbeteiligte müssen um ihre Sicherheit fürchten. Das darf nicht sein.»

Darum fordert der SVP-Regierungsrat verschärfte Massnahmen an Fussballspielen – unter anderem in Form personalisierter Tickets. Dies solle dazu beitragen, dass Stadionverbote besser durchgesetzt werden können, argumentiert Winiker. «Möglich ist auch, dass sich die Fans im Stadion anständiger verhalten, weil sie wissen, dass sie sich ausweisen mussten», ergänzt er.

Allerdings brauche es eine flächendeckende Einführung dieser Regel. Alleingänge würden nichts bringen, wie das Beispiel Sion zeigt, wo die Fans die Spiele nach Einführung der Ausweispflicht schlicht boykottierten.

Doch nach den Geschehnissen in Zürich und Luzern zeigt sich Winiker optimistisch, dass die personalisierten Tickets in Schweizer Fussballstadien bald durchgesetzt werden: «Nach den jüngsten Ereignissen gebe ich den personalisierten Tickets als Minimallösung gute Chancen.»

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3 Kommentare
  • Profilfoto von schaltjahr
    schaltjahr, 05.11.2021, 12:54 Uhr

    Regierungsrat Winiker sitzt in einem Beirat des FCL und ist in dieser Sache ganz klar Partei ! Anstatt den Interessen der Gesamtbevölkerung zu dienen, vertritt er einmal mehr die Wünsche und Anliegen seiner «Sportreunde».
    Die Schäden und den Aufwand der Polizei trägt weiterhin, zum grossen Teil, der Steuerzahler.
    Herr Winiker täte gut daran, sich auf seine Aufgaben als Regierungsrat des Kantons Luzern und nicht als Supporter des FCL zu Besinnen. Der Auftritt an der Cupfeier hat gereicht …

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  • Profilfoto von Gregory Tanner
    Gregory Tanner, 05.11.2021, 11:53 Uhr

    Es gibt ja immer noch viele, die Pyros in Stadien geil finden. Die Clubs drücken beide Augen zu, weil sie meinen, auf die «Kurve» angewiesen zu sein. Solange Pyros problemlos die Eingangskontrollen passieren und es kein Vermummungsverbot gibt, nützen personalisierte Tickets gar nix.

    Die Clubs sind in der Geiselhaft der Kurven und ihrer Sympathisanten. Da kann ein FCZ-Canepa noch lange Krokodilstränen vergiessen im «Blick», das nimmt ihm niemand ab. Die Kurven-Pyrodeppen werden die Stadien boykottieren, sollten personalisierte Tickets eingeführt werden.

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  • Profilfoto von Rene Gruber
    Rene Gruber, 05.11.2021, 10:38 Uhr

    Und was sollen die personalisierten Tickets an der Randale ändern? Grösstenteils erfolgt diese ausserhalb des Stadions, da hat nicht zwingend jeder Anwesende ein Ticket. Aber auch im Stadion schränken die personalisierten Tickets höchstens den Kreis der Verdächtigen auf ein paar Hundert Personen ein (die meisten Problemfälle sind den Verantwortlichen eh bekannt), es hilft aber Null komma garnichts einem Täter ein Vergehen nach zu weisen. Genau dies braucht es jedoch um einen Täter zu bestrafen!

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