Schweizer Experte äussert sich zum Luzerner Todesfall nach der Corona-Impfung
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Knapp eine Woche nach dem Start der Covid-Impfungen hat die Nachricht vom ersten Todesfall nach einer Impfung in Luzern Schlagzeilen gemacht. Dass der Fall zu reden gab, hat den obersten Schweizer Impfstratege Christoph Berger nicht überrascht.
Christoph Berger ist der oberste Impfstratege der Schweiz. Der «Tages-Anzeiger» hat mit ihm über den Todesfall in einem Luzerner Altersheim gesprochen, der sich kurz nach einer Covid-Impfung ereignet hat. Zwar haben Untersuchungen gezeigt, dass die Impfung keinen Zusammenhang mit dem Todesfall hatte – trotzdem war die Aufregung gross und der Fall machte nach Bekanntwerden national Schlagzeilen (zentralplus berichtete).
Der Impfexperte zeigt sich darüber nicht überrascht. «Wir wussten, dass das passieren wird», sagt er im «Tages-Anzeiger». Das sei einfache Statistik: Noch vor Corona seien in der Schweiz pro Tag etwa 110 Personen im Alter über 80 Jahren gestorben. «Wenn wir nun alle Personen in dieser Altersgruppe impfen, ist früher oder später eine darunter, die kurz nach der Impfung stirbt», so Berger. Die Person wäre aber auch ohne Impfung gestorben, einfach weil sie krank oder alt ist. «Der Zusammenhang ist kein ursächlicher, sondern nur ein zeitlicher.»
Symptome passten nicht zu Impfreaktion
Weiter kommt Berger darauf zu sprechen, wie man feststellt, dass der Tod wirklich nicht eine Folge der Impfung war. «Der Arzt muss immer eine Todesbescheinigung ausstellen und beurteilen, ob es ein natürlicher oder ein ausserordentlicher Tod war. Letzteres muss er den Behörden melden, damit sie weitere Abklärungen machen können, zum Beispiel bei Verdacht auf eine Vergiftung oder einen Mord.»
Auch ein vermuteter Zusammenhang mit einer Impfung würde in diese Kategorie fallen. Der Arzt, der in Luzern den Verstorbenen untersuchte, habe keine Meldung erstattet, weil er von von einem natürlichen Tod ausging. «Ich selber kenne den Verstorbenen und seine Krankengeschichte nicht. Aber gemäss Arzneimittelbehörde Swissmedic war er 91 und hatte Vorerkrankungen.» Er sei mehrere Tage nach der Impfung gestorben und habe keine Symptome gezeigt, die zu einer Impfreaktion passen würden.
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