Regierungsrat verabschiedet Massnahmenplan

Nun also doch: Zug fördert Gleichstellung

Der Kanton Zug will mehr Männer im Bildungswesen und mehr Frauen in kantonalen Fachjurys und im Kader. Zudem soll die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für kantonale Angestellte verbessert werden. Nachdem das Gleichstellungsgesetz im Kantonsrat scheiterte, hat der Regierungsrat nun einen Massnahmenplan mit sieben Punkten verabschiedet.

Der Zuger Regierungsrat will die Gleichstellung fördern. Nachdem der Kantonsrat Ende September das geplante Gleichstellungsgesetz bachab schickte (zentralplus berichtete), hat die Regierung nun einen entsprechenden Massnahmenplan und eine Verordnung verabschiedet.

Zu reden gab der gescheiterte Gesetzesentwurf auch, weil das Bundesgericht den Kanton Zug nach Abschaffung der Gleichstellungskommission 2011 dazu verpflichtet hatte, den Gleichstellungsauftrag mit geeigneten Mitteln umzusetzen. Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass Privatpersonen erneut beim Bundesgericht interveniert haben (zentralplus berichtete).

Nun kommt der Regierungsrat dem Auftrag nach. «Gleichstellung ist kein spezifisches Frauenthema, sondern betrifft die ganze Gesellschaft», lässt sich Regierungsrätin Manuela Weichelt in einer Medienmitteilung zitieren. «Männer, Kinder und sogar die Steuerbehörden profitieren, wenn Frauen lohnmässig nicht diskriminiert werden, ihre beruflichen Qualifikationen im Arbeitsmarkt bestmöglich zum Einsatz kommen und sichergestellt ist, dass Job und Familie vereinbar sind.»

Nur sieben Frauen im Kader der Verwaltung

Der Regierungsrat hatte im Jahre 2013 eine Fachgruppe Gleichstellung beauftragt, zur konkreten Umsetzung der Gleichstellung einen Massnahmenplan zu erarbeiten.  Dieser Plan enthält sieben Punkte und wurde nun verabschiedet. Zum einen sollen mittel- und langfristig mehr Männer im Bildungswesen arbeiten, was primär durch mehr männliche Studierende an der Pädagogischen Hochschule Zug erreicht werden müsse.

Zweitens will die Regierung gut qualifizierte, englischsprachige Frauen, die via Familiennachzug in den Kanton ziehen, besser beruflich integrieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden bereits etablierte Programme der Fachstelle Migration wie «Back2work», «Grüezi Switzerland» oder «In Zug zu Hause» weitergeführt oder intensiviert. Als dritte Massnahme nennt die Regierung die Erweiterung des Berufs- und Studienwahlspektrums junger Frauen und Männer, was mit diversen Kampagnen und Projekten erreicht werden soll.

Um viertens die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei den kantonalen Angestellten zu fördern, sollen Telearbeit und flexible Jahresarbeitszeit sowie Teilzeitpensen in Führungspositionen gefördert werden. Die Erhöhung des Frauenanteils in Jurys, bei deren Besetzung der Kanton Einfluss nehmen kann, ist die fünfte Massnahme. Als sechste Massnahme will die Regierung mehr Frauen in Führungspositionen innerhalb der kantonalen Verwaltung einstellen. Aktuell stellen Frauen im Kader der Zuger Verwaltung nur gerade 7 Amtsleiterinnen oder Generalsekretärinnen, während 40 der genannten Positionen von Männern besetzt sind.

Lohngleichheit fördern

Die Lohngleichheit von Mann und Frau wird als letzter Punkt im Massnahmenplan definiert. Um dies zu erreichen, sollen möglichst viele Verwaltungseinheiten des Kantons Zug zur Teilnahme am Projekt «Engagement Lohngleichheit» bewogen werden. Hierbei handelt es sich um ein Projekt des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, von «Travail Suisse» und des Bundes. Das Projekt evaluiert, ob Löhne dem Grundsatz der Lohngleichheit von Frau und Mann entsprechen.

 

 

 

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