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In Luzern kam es im Jahr 2020 zu weniger Suizidfällen als in den beiden Jahren zuvor. Warum die Suizidrate trotz Corona gesunken ist, sagt der Chefarzt Stationäre Dienste der Luzerner Psychiatrie.
Die Coronapandemie setzt auf das Gemüt vieler. So wurde befürchtet, dass auch die Suizidrate steigen könnte. Ein Blick in die aktuelle Kriminalstatistik der Luzerner Polizei zeigt jedoch, dass die Zahl der Suizide im Kanton Luzern sogar gesunken ist.
Während letztes Jahr 85 Suizide registriert wurden, waren es ein Jahr zuvor 108 und 2018 noch 107 Fälle. Von den 85 Suiziden im Jahr 2020 basieren 48 auf der Freitodbegleitung.
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Lienhard Maeck, Chefarzt Stationäre Dienste der Luzerner Psychiatrie sagt gegenüber der «Luzerner Zeitung», dass einige psychiatrische Patienten gesagt haben, dass sie die Einschränkungen rund um die Coronapandemie als teils entlastend empfunden haben.
Dies, weil soziale Kontakte eingeschränkt waren und so auch möglicherweise der Druck, sich mit anderen zu vergleichen, wegfalle – weil auch Gesunde in ihren Möglichkeiten stark eingeschränkt sind. «Wenn sich Depressive zum Beispiel mit Gesunden vergleichen, verspüren sie häufig den Druck, es ihnen im Hinblick auf eine aktive Lebensgestaltung gleich tun zu müssen», wird Maeck im Bericht zitiert.
Allerdings warnt der Experte im Bericht auch, dass das Risiko besteht, dass die Suizidfälle vorübergehend ansteigen könnten, wenn Normalität zurückkehre.
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