Luzerner Volksinitiative für Metro nimmt Fahrt auf

Metro vs. Parking Musegg: Stadtrat legt Fakten auf den Tisch

Ist das Luzerner Wahrzeichen durch das Musegg-Parking bedroht? Die Denkmalpflege jedenfalls äussert Bedenken.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Wie ist das Luzerner Carproblem zu lösen? Ein überparteiliches Komitee findet: mit einer Metro vom Gebiet Ibach zum Schwanenplatz. Es hat eine Volksinitiative lanciert, die das Projekt vom Abstellgleis zurück aufs politische Tapet bringen will. Der Stadtrat willigt derweil ein, jene bislang geheime Studie zu publizieren, die das Metroprojekt vor vier Jahren versenkte.

Wo sollen die Touristencars in Luzern zukünftig parkieren? Diese Frage beschäftigt die Stadtpolitik seit geraumer Zeit. Der neuste Vorschlag fasst Parkplätze auf der Allmend ins Auge, wo die Passagiere auf die S-Bahn umsteigen und so ins Zentrum gelangen können (zentralplus berichtete). Auch ein zusätzliches Parkhaus im Zentrum, sei es im Musegghügel oder unter dem Schweizerhofquai, ist nach wie vor ein Thema.

Auf das Abstellgleis manövriert wurde demgegenüber die Idee einer Metro von Ibach ins Stadtzentrum. Das Projekt wurde zugunsten des Musegg-Parkings 2014 fallen gelassen, geniesst aber nach wie vor viel Sympathie in der Bevölkerung.

Deshalb will ein überparteiliches Komitee die Metro mittels einer Volksinitiative wieder zur ernsthaften Option machen. «Die Idee, welche seit fünf Jahren in Form einer umfassenden Machbarkeitsstudie vorliegt, wird einfach totgeschwiegen. Damit muss Schluss sein», heisst es auf der Website des Komitees. Die Initiative verlangt, dass die Stadt das Metroprpojekt als möglichen Lösungsbeitrag für das Carparkierungsproblem in Betracht zieht.

Metro bis nach Emmen, Kriens und Ebikon?

Die Stadt solle dafür die Grundlagen mit einer Kosten-Nutzen-Nachhaltigkeits-Analyse schaffen, welche gegebenenfalls anderen Projekten gegenübergestellt werden könne. Mit einem entsprechenden Kredit sollen weiter die nötigen Grundstücke im Gebiet Ibach vorsorglich sichergestellt, Finanzierungslösungen ausgearbeitet und Visionen zur Weiterentwicklung der Metro als regionales Mobilitätsprojekt vorgelegt werden. Im Initiativkomitee finden sich unter anderem Vertreter der GLP, der BDP und der SVP. Bereits in der Vergangenheit kündigten die Grünliberalen eine solche Volksinitiative an.

Die Unterschriften müssen bis Ende Juni beisammen sein. Ebenfalls im Juni dürfte die Metro im Grossen Stadtrat zum Thema werden. Das Stadtparlament hat diesen Donnerstag einen Vorstoss der Bürgerlichen überwiesen, der fordert, einen früheren Expertenbericht öffentlich zu machen. Dabei handelt es sich ein Gutachten der Firma Ernst Basler+Partner AG. Sie verglich im Jahr 2014 die Metro mit dem Parking Musegg – und gab Letzterem bessere Chancen.

Im Anschluss daran entschied sich der Stadtrat, das Metro-Projekt fallen zu lassen und stattdessen nur die Idee des Musegg-Parkhauses weiterzuverfolgen. Der Stadtrat kündigt diesen Donnerstag an, die erwähnte Studie im Kontext seines Berichtes und Antrages «Attraktive Luzerner Innenstadt» öffentlich zu machen. Dieser wird voraussichtlich Ende Juni im Stadtparlament vorgelegt und enthält den Fahrplan in Sachen Carparkierung. Dazu gehört auch Stellungnahme des Stadtrates zur Volksinitiative «Aufwertung der Innenstadt», die im Herbst an die Urne kommen und dem politisch angeschlagenen Musegg-Parking zu einem Comeback verhelfen soll.

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