Titlis, Melchsee-Frutt und Hasliberg

Mega-Skigebiet in der Zentralschweiz: Möglich, aber teuer

Eine Machbarkeitsstudie hat einen Zusammenschluss der Skigebiete Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Hasliberg geprüft. (Bild: zvg)

Die drei Innerschweizer Skigebiete Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Hasliberg überlegen, sich zusammenzuschliessen. Eine Studie zeigt auf, dass das Projekt technisch möglich, aber mit grossen Mehrkosten verbunden wäre.

Die Kantone Obwalden, Nidwalden und Bern haben im Jahr 2018 zusammen mit den Bergbahnen Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Meiringen-Hasliberg eine Machbarkeitsstudie für eine mögliche gemeinsame Weiterentwicklung der drei Tourismusregionen lanciert. Der zuständige Projektausschuss setzte sich aus Vertretern der drei involvierten Kantone sowie der betroffenen Bahnunternehmen zusammen und wurde vom Obwaldner Landammann Daniel Wyler geleitet.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zeigen, dass eine physische Verbindung der drei Tourismusgebiete grundsätzlich möglich wäre. Diese könnte zwischen der Melchsee-Frutt und Meiringen-Hasliberg erheblich einfacher und kostengünstiger realisiert werden als Richtung Engelberg-Titlis. Die geschätzten Gesamtkosten betragen je nach gewählter Variante zwischen rund 50 und 70 Millionen Franken.

Die zusätzliche Rentabilität der jeweiligen Bergbahnen wird jedoch als relativ knapp eingeschätzt. Darum würde sich das Projekt finanziell nur lohnen, wenn durch den Zusammenschluss zusätzliche Logiernächte generiert werden. Basierend auf den Erkenntnissen der Studie würde eine Verbindung insbesondere eine Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gäste im Winter bewirken. Entsprechend wäre eine zusätzliche lokale Wertschöpfung zu erwarten.

Eingriff in die Natur unvermeidlich

Die Untersuchung der Auswirkungen auf Natur und Landschaft zeigen, dass die Verbindungen der drei Gebiete sichtbar und mit einem bedeutenden Eingriff in die Natur verbunden wären. Diese Eingriffe könnten gemäss Studie jedoch durch eine Aufwertung der Lebensräume in der nahen Umgebung kompensiert werden.

Weiter zeigt die Studie auf, dass ein Zusammenschluss der drei Regionen nur geringe Auswirkungen auf den Verkehr haben würde und nicht mit einem deutlich grösseren Verkehrsaufkommen zu rechnen ist.

Allerdings fokussiert die Machbarkeitsstudie stark auf den Ski- und Schneetourismus im Winter. Gleichzeitig steige in allen drei Gebieten die Zahl der Besucherinnen in den Sommermonaten, hält der Regierungsrat Obwalden fest. Im Hinblick auf den Klimawandel sieht der Obwaldner Regierungsrat in einem möglichen Zusammenschluss darum grosses Potenzial für den ganzjährigen Tourismus.

Ob Projekte in Richtung Zusammenschluss weiter verfolgt und konkretisiert werden, hängt nun von den drei Bergbahnen ab.

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1 Kommentar
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    Gigi, 08.11.2021, 19:41 Uhr

    Oje oje….. brauchts nicht

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