Marcel Schwerzmann tadelt nach dem Volk nun auch die Medien
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Regierungspräsident Marcel Schwerzmann posiert in seiner Videobotschaft vor der Finanzdirektion.
(Bild: screenshot)Der Luzerner Regierungsratspräsident fühlt sich missverstanden: In einem Interview mit der «Luzerner Zeitung» hatte er der Begriffstutzigkeit des Stimmvolks die Schuld an der USR-III-Schlappe zugewiesen. Jetzt klagt er über die «fette Schlagzeile» und wagt den Befreiungsschlag in einer eigenen Videobotschaft.
Schwerzmann hatte am Sonntag in einem Interview mit der «Luzerner Zeitung» den Ausgang der eidgenössischen Abstimmung kommentiert: «Der Hauptgrund dürfte wohl darin liegen, dass die Reform von vielen Stimmbürgern nicht verstanden worden ist.» Die Materie sei zu komplex gewesen und das Volk habe nicht begriffen, welche Vorteile die USR III gebracht hätte. Darauf verlangte die SP eine Entschuldigung und auch seitens der FDP wurden kritische Töne laut.
Nun greift Regierungspräsident Marcel Schwerzmann zum Mittel der direkten Kommunikation mit dem Volk und veröffentlicht auf der Homepage des Kantons Luzern eine Videobotschaft. Darin sagt er: «Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich mich zur Komplexität der Vorlage geäussert und nicht die Beweggründe der Stimmenden bewertet habe. Da bin ich missverstanden worden.»
«Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich mich zur Komplexität der Vorlage geäussert und nicht die Beweggründe der Stimmenden bewertet habe.»
Marcel Schwerzmann, Luzerner Regierungspräsident
Anschliessend hebt er zur Medienschelte an. Er bezeichnet die Schlagzeile der LZ als «falsch». Die lautete: «Viele haben die Reform nicht verstanden». Ein Kommentar der Zeitung war ausserdem mit «Schwerzmann setzt sich in die Nesseln» überschrieben.
Es ärgere ihn, so der Finanzdirektor, dass mit der «unsorgfältigen Wiedergabe» seiner Aussage «die politische Stimmung unnötig aufgeheizt wird». Schliesslich mahnt Schwerzmann eine «sachliche Analyse» an, damit «wir mit dem Bund eine Lösung finden, die für alle stimmt.»
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