Marbet Immobilien soll Mieter ausgetrickst haben

Die Luzerner Immobilienfirma Marbet AG gerät in die Kritik. Gemäss einem Bericht des Konsumentenmagazins «Kassensturz» hat die Immobilienfirma versucht, mit einer Renovation Mietern einer Liegenschaft in der Luzerner Gemeinde Ebikon eine Mietzinssenkung zu verweigern, die Mietzinsen im Gegenzug sogar zu erhöhen.

Marbet Immobilien renovierte im letzten Jahr die Fassade von drei Wohnblocks an der Luzernerstrasse in Ebikon. Im Anschluss schloss die Firma mit gut der Hälfte der insgesamt 42 Mieter einen neuen Mietvertrag ab.

Dabei kommunizierte die Immobilienfirma den Zinssatz von sechs oder sechseinhalb Prozent auf zwei Prozent eher beiläufig und versteckt. Dadurch erschwerte die Verwaltung künftige Mietzinssenkungen bei den Mietern, weil der Referenzzinssatz in den neuen Verträgen nun viel tiefer angegeben wurde. Das gesetzliche Soll war damit gegeben.

Aber gleichzeitig wollte die Immobilienfirma die Miete wegen einer Renovation der Fassade erhöhen. Zwei Mieter gingen deshalb vor die Schlichtungsbehörde und erhielten Recht, wie der «Kassensturz» am Dienstag berichtete.

Beat Wicki vom Mieterverband Luzern sagte gegenüber «Kassensturz», die neuen Verträge könnten im Nachhinein innerhalb von einem Jahr angefochten werden, da die Immobilienfirma diese nicht mit dem gesetzlich zwingend vorgeschriebenen Formular durchsetzte.

Marbet Immobilien hat nach der Intervention von «Kassensturz» reagiert. Sie hätten ihr Vorgehen «nochmals geprüft und festgestellt, dass es mietrechtlich umstritten ist. Wir bedauern dies und werden deshalb die betroffenen Mietverhältnisse bis Mitte Juni 2014 bereinigen.»

Ähnlicher Fall in Zug

Die Luzerner Marbet Immobilien AG fiel bereits im Jahre 2011 negativ auf. Damals mussten in der Überbauung Riedmatt in Zug wegen einer Totalsanierung alle 72 Mieter ausziehen. Viele Wohnungen wurden aber während der Sanierungsphase rund 500 Franken teurer zwischenvermietet. Der Trick dabei war, dass durch die teurere Zwischenvermietung ein Anfangsmietzins konstruiert wurde, zu dem dann eine gesetzlich mehr oder weniger zulässige Mietzinserhöhung wegen der Sanierung kam.

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