Wird der Wald zu wenig wertgeschätzt?

Luzerner Waldeigentümer schlagen Alarm

Wertvoll für die Natur – ein unaufgeräumter Wald. (Bild: Christina Imobersteg)

Der Verband der Luzerner Waldeigentümer sind bekümmert. Ohne Gegensteuer würde die Waldwirtschaft und das Holz aus Luzerner Wäldern bedeutungslos. Klimawandel und Borkenkäfer machen es dem Wald zusätzlich schwer.

Der Wald und sein «Personal» brauchen Perspektiven, ist der Wald Luzern, der Verband der Waldeigentümer überzeugt. «Derzeit verfärben sich ganze Waldpartien braun. Bäume verlieren die Rinde und sterben ab. Nun wird sichtbar, worauf Förster schon länger aufmerksam machen. Eine nächste Generation Borkenkäfer ist ausgeflogen und, die Situation verschärft sich weiter.»

Ohne Gegensteuer drohe die Waldwirtschaft und das Holz aus den Luzerner Wäldern in die Bedeutungslosigkeit abzudriften, so der Verband weiter.

Alle strömen in den Wald, niemand honoriere ihn

«Die Leistungen des Waldes werden von der Politik zwar regelmässig betont und die Gesellschaft nutzt ihn und seine Infrastrukturen (Stassen, Grillplätze, etc.) – Corona bedingt nochmals um vieles mehr – als willkommenen Erholungsraum und Tummelplatz», so heisst es in der Medienmitteilung weiter. «Wenn es jedoch darum geht, Flagge zu zeigen, die Leistungen des Waldes zu honorieren beziehungsweise wertzuschätzen, bleiben die Signale von Politik und Gesellschaft aus.»

Jüngstes Beispiel dafür sei der Entscheid zum Projekt kantonales Verwaltungsgebäude Seetalplatz. Letztlich werde im gewählten Projekt in wesentlichen Teilen auf den Einsatz von Holz verzichtet, so dass dieser Bau nun mehrheitlich in Massivbauweise realisiert werde. Das Holz verkomme zum Feigenblatt, so der Verband.

Der Klimawandel droht auch dem Wald zu schaden

Wichtige Herausforderungen stünden für die Waldeigentümer an. Sie seien gefordert, ihre Wälder auf die Klimaveränderungen anzupassen. Ihr Ziel dabei: stabile Wälder, welche ihre vielfältigen Leistungen langfristig erfüllen. Infrastrukturen die instand gehalten sind.

Können die Waldeigentümer keine Wertschöpfung aus ihren Waldprodukten generieren, werde es hingegen schwierig, dass sich der Wald in diese Richtung bewegt, dessen Leistungen und die Produktion eines wertigen, nachhaltigen Rohstoffes langfristig gesichert sind. Im Unterschied zu anderen Wirtschaftszweigen müssten die Waldeigentümer in langfristigen Zyklen arbeiten und denken. «Sie steuern heute, welche Produkte sie in 80 Jahre ernten und in Wert setzen wollen. Geben wir dem Wald einen Wert!», so der Appell des Verbands.

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4 Kommentare
  • Profilfoto von paul
    paul, 19.08.2020, 19:47 Uhr

    schöne gute sache … finde den ansatz von k pfyffer bäumig.

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 19.08.2020, 17:02 Uhr

    Das Anliegen finde ich sympathisch, die Kommunikation eher hilflos. Von derart vagen Forderungen fühlt sich niemand angesprochen. Wie wäre es, wenn «Wald Luzern» (?) eine Initiative startet, die den Kanton zur Förderung des Holzbaus verpflichtet? Oder eine Initiative, um bestimmte Wälder als «Urwälder» analog dem Sihlwald zu pflegen und zu vermitteln, so dass die breite Masse auch mal checkt, was der Wald alles kann?

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    • Profilfoto von Rolf Wüst
      Rolf Wüst, 20.08.2020, 12:40 Uhr

      Ha, mein lieber Kasimir,

      die breite Masse wird nie und nimmer etwas checken! Träumen Sie ruhig weiter! Das einzige, woran die Interesse zeigen, ist an Profit: Saufen, Fressen, Protzen! Autos, Geld, Ferien und Luxus! Alles andere ist dieser breiten Masse doch sowas von schnurzegal. Man ist schlicht zu dumm! Sorry, wer sich betupft fühlen sollte … aber es ist doch einfach so!? Man schaue sich bloß mal etwas im Leben, der Zeit … auf der Welt … um! Sie … wir alle … sind hochfiebrig als Geisterfahrer auf der Autobahn, genannt Leben, unterwegs! Allein lächerlich also der Anspruch, dass sich hier noch je etwas freiwillig, aus Einsicht, ändern sollte! Für da hinzu muss es zuerst schon 15 nach zwölf werden, bereits brechen, bis die endlich hinzu aufwachen, dass es so nicht mehr weitergehen kann!

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    • Profilfoto von WeHü
      WeHü, 20.08.2020, 16:22 Uhr

      Kasimir. Die Waldeigentümer stecken den Kopf nicht in den Sand, sie glauben an die Zukunft. Sie haben sich in regionalen Waldeigentümerorganisationen zusammengeschlossen, um gemeinsam zu planen, den Wald zu pflegen und das Rundholz zu vermarkten. Mit dem Ziel effizienter zu werden und der Holzindustrie die gewünschten Produkte rasch zur Verfügung zu stellen. Die internen Aufgaben sind also gemacht. Ebenso engagieren sich die Wal seit Jahren erfolgreich für die Holzförderung (SHF-Beitrag je genutzter m3 Rundholz) und sind Trägerorganisation von Lignum Holzwirtschaft Zentrum. Diese Engagements «fruchten»! Es wird immer mehr mit Holz gebaut. Die Auftragsbücher der Verarbeiter und Holzbauer sind voll. Nur, beim Wald kommt nichts an. Die Waldeigentümer sind auch auf politischer Ebene aktiv. Leider scheint es jedoch so, dass die Bedeutung der Waldwirtschaft zu gering ist, um sich auf dem politischen Parkett genügend Gehör zu verschaffen. Zuviel höre ich die Aussage: Der Wald wächst ja. Seine Leistungen scheinen Selbstverständlich. Es wäre zu wünschen dass Herr und Frau Schweizer zumindest der immense Erholungswert des Waldes und dessen Infrastrukturen bewusst geworden sind.

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