Ersatz durch «geeignetere Massnahmen»

Luzerner SVP will Maskenpflicht an Primarschulen aufheben

Der Luzerner SVP-Kantonsrat fordert die Aufhebung der Maskenpflicht für junge Schüler. (Bild: Unsplash/@kellysikkema)

Nebst Eltern stört sich auch die SVP an der Ausweitung der Maskenpflicht an den Luzerner Primarschulen. Der Kantonsrat Bernhard Steiner fordert vom Kanton, die Maskenpflicht für die 1. bis 4. Klasse zu sistieren und durch andere Massnahmen zu ersetzen.

Um den aktuell hohen Fallzahlen gerecht zu werden, hat der Kanton Luzern in Eigenregie die Corona-Massnahmen verschärft. Diese beinhalten neben 3G-plus in Gesundheitseinrichtungen auch ein Massnahmenpaket für Luzerner Volksschulen. Diese werden verpflichtet, einmal wöchentlich Reihentests anzubieten. Damit kommt die Regierung den Forderungen der SP nach (zentralplus berichtete). Weiter gilt die Maskenpflicht neu auch für Kinder der 1. bis 4. Primarklasse (zentralplus berichtete).

Gegen letzteres werden einige Stimmen laut. Bereits am Montag haben deshalb rund 150 besorgte Eltern vor dem Luzerner Regierungsgebäude protestiert (zentralplus berichtete). Nun findet die Verschärfung durch die SVP den Weg aufs politische Parkett. Mittels Postulat fordert SVP-Kantonsrat Bernhard Steiner vom Kanton Luzern, die Maskenpflicht für Erst- bis Viertklässler wieder aufzuheben. Stattdessen soll diese durch «geeignetere Massnahmen» ersetzt werden.

«Belastend» und «medizinisch nicht gerechtfertigt»

«Mit dem Maskenobligatorium in der Volksschule ab der 1. Klasse wird erneut die Kinderpopulation Zielscheibe belastender Massnahmen, die medizinisch nicht gerechtfertigt sind», moniert Steiner. Gemäss dem Entlebucher SVP-Kantonsrat liessen sich die aktuell hohen Zahlen bei Schülerinnen damit erklären, dass aktuell in diesen Altersgruppen «auch am häufigsten getestet» wird.

Und wenn Massnahmen, dann nicht die Maskenpflicht: Primär empfehle das Bundesamt für Gesundheit für Schulen das repetitive Testen. Damit konnten Ansteckungen in knapp 80 Prozent der Fälle frühzeitig erkannt werden. Nur falls diese Massnahme nicht genügend wirksam sei, empfehle das BAG die Maskenpflicht. Und da sei festgehalten, dass diese zeitlich begrenzt oder nur regional eingesetzt werden soll.

In seinem Postulat bezieht Steiner, der selbst als Kinderarzt in Wolhusen tätig ist, sich ebenfalls auf die Einschätzungen der Fachgesellschaft für Schweizer Kinderärzte. Im September hat im September dafür plädiert, dass «Massentests, Maskenobligatorien und Quarantäneverfügungen auf ein unerlässliches Minimum reduziert werden sollten».

Laut Steiner sei seit Pandemie-Beginn das Ziel gewesen, an Volksschulen nur einfach umsetzbare Massnahmen zur Sicherstellung des Schulbetriebs einzuführen. Zudem sollen diese angesichts der geringen Krankheitslast für Kinder und Jugendliche «angemessen» sein. Da die Maskentragepflicht nur mit «moderat weniger Übertragungen assoziiert ist», sei deren Einsatz nicht verhältnismässig.

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7 Kommentare
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 09.12.2021, 08:58 Uhr

    Die Schweizerische Versager-Partei hat einmal mehr eine Abstimmung haushoch verloren, obwohl viele Dutzend Milliarden in Hetzplakate investiert wurden. Jetzt braucht sie umso dringender ein bisschen Aufmerksamkeit. Und die erhält man in der heutigen Medienwelt leider nicht mit vernünftigen, sondern mit möglichst durchgeknallten «Vorschlägen». Je greller, desto besser, denn dann streicheln die Medien (qed) den Versagern das Köpfchen und stellen ganz viele Fragen. Uiiiiii, da darf man sich aber ganz wichtig fühlen …

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  • Profilfoto von mvonrotz
    mvonrotz, 09.12.2021, 08:15 Uhr

    Also kein Testen, keine Masken und keine Quarantäne. Da bleibt dann ja nur noch die Schliessung der Schule und Fernunterricht. Aber da sind sich ja fast alle einig dass dies die «schlechteste» Lösung für die Kinder ist. Typisch Politiker (nicht nur SVP) – kritisieren, anprangern aber keine wirklichen Lösungen präsentieren – schämt euch!

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    Peter With, 08.12.2021, 18:51 Uhr

    Es fehlt der Hinweis, dass Bernhard Steiner selbst ein erfahrener Kinderarzt ist.

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    • Profilfoto von Redaktion zentralplus
      Redaktion zentralplus, 08.12.2021, 19:21 Uhr

      Danke für den Hinweis! Ist nun im Text ergänzt.

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      Bob, 09.12.2021, 07:33 Uhr

      Dann müsste er auch in voller Kenntnis davon sein, dass es bei 10% der an Covid Erkrankten Kinder zu Langzeitschäden kommt. Wieso verschweigt er dies?

      Und ein Arzt der erzählt, das Masken nicht helfen hat auch nicht alle Tassen im Schrank (inzwischen ist ja weit bekannt, das Masken etwa 70% effektiv sind – nicht Perfekt, aber sehr hilfreich).

      Ich denke es geht hier eher nicht um Medizinische Erkenntnisse, sondern jm traurige Politik.

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    Alain, 08.12.2021, 16:03 Uhr

    Wieder mal eine SVP Aussage mit hoher Lügendichte. Ihr habt keine Ahnung von Pandemie, hört doch endlich mit diesem Geschwurbel auf.

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    Libero, 08.12.2021, 15:44 Uhr

    Was ist das für eine Partei die Flüchtlings-Katastrophen und jetzt
    diese Pandemie für ihre Zwecke missbraucht?
    Ist es nicht besser, die Kinder mit Maske in die Schule zu schicken,
    als ohne Maske im Lockdown zu Hause zu hüten?

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