Schiene hat Priorität gegenüber Bypass

Luzerner Stadtrat setzt «klar auf Durchgangsbahnhof»

So soll der von Luzerns Regierung favorisierte Tiefbahnhof im Innern aussehen.

(Bild: zvg)

Durchgangsbahnhof vor Bypass: SP, Grüne und Grünliberale forderten den Stadtrat auf, dass dieser gegenüber Kanton und Bund das ÖV-Projekt priorisiert. Zwar möchte der Stadtrat in seiner Antwort die beiden Grossprojekte nicht gegeneinander ausspielen. Spricht sich aber dennoch klar für den Durchgangsbahnhof aus, sollte es zu einer Konkurrenzsituation kommen.

Die Fraktionen von SP, GLP und Grünen forderten den Stadtrat im vergangenen November in einem Postulat auf, gegenüber Bund und Kanton auf den Durchgangsbahnhof zu setzen. Dass also dieser Priorität geniesst gegenüber den Grossprojekten für den motorisierten Verkehr: der Spange Nord und des Bypass. Dabei soll der Stadtrat auch auf die «massiven lokalen und regionalen Widerstände» hinweisen.

Der Stadtrat schreibt in seiner am Montag publizierten Antwort, dass sowohl das Projekt Bypass/Spange Nord wie auch der Durchgangsbahnhof Schlüsselprojekte der Agglomeration Luzern sind. Beide Projekte sollen dazu beitragen, die künftige Mobilität und Erreichbarkeit der Region zu erhalten. Darum sei auch die Engpassbeseitigung sowohl auf der Nationalstrasse wie auch auf dem Schienennetz von grosser Bedeutung.

Beide Projekte wichtig …

Erst mit genügend Kapazität auf der Schiene könne Luzern gut ins nationale Zugnetz integriert werden. Und genügend Kapazitäten auf dem Strassennetz seien Voraussetzung dafür, dass der Verkehr nicht auf das lokale Strassennetz der Agglomeration ausweicht und dadurch die Lebensqualität in den Gemeinden negativ beeinflusst.

«Für den Stadtrat stellen daher sowohl der Durchgangsbahnhof als auch der Bypass notwendige Massnahmen für den Raum Luzern dar», schreibt er. Deren Beurteilung sei unabhängig voneinander.

… aber klar für den Durchgangsbahnhof

Dann das Aber: Sollte es dennoch soweit kommen, dass die beiden Projekte in Konkurrenz zueinander geführt oder gegen einander ausgespielt werden, «setzt der Stadtrat klar auf den Durchgangsbahnhof als breit akzeptierte Massnahme zum Ausbau der ÖV-Infrastruktur».

Diese Haltung ist nicht neu, der Stadtrat hat sich gegenüber dem Kanton bereits im Januar ähnlich geäussert. Der Stadtrat werde «alles daran setzen, den breit akzeptierten Ausbau der zentralen ÖV-Infrastruktur für die Zentralschweiz voranzutreiben, und ist nicht gewillt, dies durch das bislang nicht stadtverträgliche Projekt Spange Nord zu gefährden».

Die Forderung des Postulates ist deshalb aus Sicht des Stadtrates mit dieser Stellungnahme erfüllt.

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