Der Stadtrat und nun auch der Grosse Stadtrat sind offen für kostenlose Tampons und Binden an Schulen. Luzerner Schülerinnen können voraussichtlich ab dem kommenden Schuljahr damit rechnen.
Für rund 22'000 Franken jährlich
Luzerner Schülerinnen können bald Gratis-Tampons beziehen
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Schmerzen im Unterleid, Müdigkeit, Kopfschmerzen: Seine Tage zu bekommen ist für die meisten alles andere als angenehm. Unangenehm kann es auch werden, wenn diese unerwartet auftauchen und man die entsprechenden Hygieneprodukte nicht zur Hand hat – oder nicht leisten kann. Die SP setzt sich deshalb dafür ein, dass an öffentlichen Institutionen wie Schulen Gratis-Tampons und Binden eingeführt werden. In der Stadt Luzern wird das nun bald Wirklichkeit.
Auf Kantonsebene gescheitert, bei der Stadt erfolgreich
Auf kantonaler Ebene ist ein entsprechender Vorstoss von SP-Kantonsrat Hasan Candan abgelehnt worden. Mit der Begründung, dass damit neue Ungleichheiten geschaffen werden, da diese im Privatbereich, anderen Kantonen oder im Detailhandel trotzdem noch kosten (zentralplus berichtete).
Der Luzerner Stadtrat streicht hingegen die positiven Aspekte hervor. Das Postulat von SP-Grossstadträtin Regula Müller und SP-Grossstadtrat Benjamin Gross nimmt er entgegen. Tampons und Binden für die Menstruation gehören «zum Grundbedarf und zur Ausstattung einer Toilettenanlage», so der Stadtrat (zentralplus berichtete).
Ähnlich sieht es offensichtlich der Grosse Stadtrat. In seiner Sitzung vom Donnerstag hat er das Postulat überwiesen. Kritik gab es vor allem von der FDP und SVP. Zwar habe man Verständnis für den Stress, den die Menstruation bei jungen Frauen auslöse. Aber es sei nicht Aufgabe der Stadt, immer mehr Gratis-Angebote zu machen.
Trotzdem liess sich eine Mehrheit für das Angebot der SP finden. Der Stadtpräsident Beat Züsli plane nun, das Angebot auf das kommende Schuljahr in Luzerner Primar- und Sekundarschulen einzuführen. Die Umsetzung kostet rund 27’000 Franken für die einmalige Installation von Boxen für die Artikel. Das Nachfüllen der Boxen soll jährlich rund 22’000 Franken kosten.
- Ergebnisse der Sitzung Grossen Stadtrats (27. Januar)
- Stadtrat-Debatte vom Grossen Stadtrat
- Medienberichte von zentralplus
Bravo! Schön, dass sich die Idee durchsetzen konnte.