Planung verschlingt 5 Millionen Franken

Luzerner Regierung macht ernst mit der zentralen Verwaltung

Viel Platz zum Arbeiten: Der Kanton will seine Verwaltung am Seetalplatz in Emmenbrücke konzentrieren.

(Bild: Kanton Luzern/Vazquez Manuel)

Der Kanton Luzern will am Seetalplatz ein neues, zentrales Verwaltungsgebäude für 1100 Mitarbeiter bauen. Damit sollen jährlich 7,7 Millionen Franken eingespart werden. Doch vorerst kostet die Planung Geld: Die Regierung beantragt einen Kredit von 5 Millionen Franken.

Weniger Gebäude zumieten und Abläufe verbessern: Das erhofft sich die Luzerner Regierung mit dem neuen Verwaltungsbäude. Damit will sie Einsparungen und Synergiegewinne von jährlich 7,7 Millionen Franken erreichen.

Auf dem kantonseigenen Grundstück am Seetalplatz plant der Kanton deshalb eine zentrale Verwaltung (zentralplus berichtete). In das neue Gebäude sollen Ende 2023 rund 30 Organisationseinheiten mit insgesamt 1100 Arbeitsplätzen einziehen.

Damit werden etwa 4000 Quadratmeter Fläche im Eigentum des Kantons und etwa 31’000 Quadratmeter externe Mietflächen in der Stadt Luzern und den Agglomerationsgemeinden frei. Die heutigen Mietkosten der betroffenen Verwaltungseinheiten belaufen sich jährlich auf insgesamt 10,25 Millionen Franken.

Teil des Sparprogramms

Bau und der Betrieb des zentralen Verwaltungsgebäudes sind Bestandteil des Konsolidierungsprogramms 2017 (KP17) und würden es ermöglichen, die Erfolgsrechnung bei vollständigem Bezug um jährlich rund 5,7 Millionen Franken zu entlasten.

Das Einsparpotenzial resultiert aus der Auflösung der Zumietung von Fremdliegenschaften. Zudem würden sich die Einsparungen in den Folgejahren aufgrund der Abschreibung der Investitionen erhöhen, teilt der Kanton Luzern am Montag mit. In diesem Betrag nicht enthalten sind Synergie- und Effizienzgewinne von rund 2 Millionen Franken, die mit der räumlichen Zusammenführung der Verwaltungen (Organisationsanpassungen, Reisezeiteinsparungen, Koordinationsgewinne usw.) erreicht werden können.

Investitionen über 160 Millionen Franken

Die Steuerzahler des Kantons Luzern profitieren von einem Einsparpotential von jährlich rund 7,7 Millionen Franken, ist die Regierung überzeugt. Zudem würde der Verkauf oder die Abgabe von nicht mehr benötigten Liegenschaften und Grundstücken im Baurecht einmalige Erlöse von 20 bis 30 Millionen Franken oder wiederkehrende Baurechtszinserträge zugunsten des Finanzvermögens des Kantons Luzern generieren.

Die Anlagekosten für den Neubau werden auf rund 160 Millionen Franken (Kostengenauigkeit +/- 25 Prozent) geschätzt. Nicht eingerechnet sind die Gebäudekosten für Mieterausbauten, die als Reserveflächen für die kantonale Verwaltung dienen.

Mehrwert auch für Emmen

Die Projektentwicklung führe zu einer Landwertsteigerung, die bilanz- und erfolgswirksam in der kantonalen Staatsrechnung verbucht werden könnten, so die Mitteilung. Für die nächste Planungsphase mit Architekturwettbewerb und Totalunternehmerausschreibung beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat mit der vorliegenden Botschaft einen Sonderkredit von 5 Millionen Franken.

Mit der Realisierung des zentralen Verwaltungsgebäudes am Standort Seetalplatz in Emmen ergeben sich laut Kanton Luzern nebst den Einsparungen folgende Mehrwerte:

  • Die Bevölkerung erhält eine zentrale Anlaufstelle für einen Grossteil ihrer verwaltungsspezifischen Anliegen. Restaurant, Café und Auditorium sind öffentlich zugänglich und überdies im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen nutzbar.
  • Die Zusammenführung von rund 30 Dienststellen erhöht die betriebliche Effizienz, die Flächennutzung wird optimiert und reduziert die Bewirtschaftungskosten.
  • Die Gemeinde Emmen erhält ein innovatives Projekt, welches die Vorreiterrolle auf dem Areal Seetalplatz einnehmen wird. Die Gebietsentwicklung schafft einen Platz der Begegnung. Zudem werden in der Gemeinde durch Geschäftsflächen und Vermietungen von Reserveflächen neue Arbeitsplätze geschaffen.
  • Die Stadt Luzern erhält mehr Wohn- und Arbeitsraum und somit neue Steuererträge, weil die zurzeit durch den Kanton Luzern zugemieteten Büroflächen zurückgegeben werden.
  • Der Kanton Luzern erhält eine grosse, zentrale Verwaltungseinheit, kombiniert mit einem zukunftsgerichteten, flexiblen Bürokonzept mit optimaler Logistik, und präsentiert sich so als attraktiver Arbeitgeber.
  • Die Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung erhalten moderne Arbeitsplätze, die effizientes Arbeiten fördern, kombiniert mit zusätzlichen Dienstleistungsangeboten und optimaler Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
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