Auf der Rigi war Endstation, aber die Vorgeschichte ist länger als erwartet: Der 54-Jährige, der im Juli die Kantonalbank in Weggis überfiel und später auf der Rigi verhaftet wurde, hatte letztes Jahr bereits zwei Banken überfallen.
Es war nicht sein erster Überfall: Der Bankräuber, der im Juli die Luzerner Kantonalbank in Weggis überfallen hat, ist auch für zwei weitere Banküberfälle im Kanton Luzern verantwortlich. Das teilt die Staatsanwaltschaft Luzern mit.
Der Fall sorgte Anfang des Sommers für Aufsehen: Der Täter betrat, bewaffnet mit einer Faustfeuerwaffe, die Bank, bedrohte die Angestellten und verlangte Geld. Mit der Beute konnte er flüchten – aber nicht lange. Er wurde kurze Zeit nach dem Überfall auf der Rigi (Kaltbad) festgenommen.
Inzwischen geständig
Nun steht fest: Der 54-jährige Schweizer hat noch mehr auf dem Kerbholz. Denn die Filiale in Weggis war nicht sein erster Tatort. Im Februar 2015 hatte er – mit einer roten Fasnachtsmaske – bereits die Kantonalbank in Rothenburg und im November 2015 die Kantonalbank in Hochdorf überfallen. Das konnte ihm die Staatsanwaltschaft dank intensiver Ermittlungen und Befragungen nachweisen.
Gemäss Simon Kopp, Sprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft, war das Signalement und das Tatvorgehen in diesen Fällen relativ ähnlich. Tatsächlich ging der Täter immer nach demselben Muster vor: Bewaffnet bedrohte er die Bankmitarbeiter und forderte Geld.
Es habe aber keinen Anfangsverdacht bestanden, so Kopp weiter. Die Abgleichungen mit ähnlich gelagerten Fällen gehörten zum Routinevorgehen. Inzwischen sei der Mann, der sich seit Juli in Untersuchungshaft befindet, jedoch geständig.
Täter von Root und Emmen noch auf der Flucht
2015 häuften sich im Kanton Luzern die Banküberfälle. Kurz nach dem Vorfall in Rothenburg wurde auch eine Kantonalbank in Root ausgeraubt. Ebenfalls im selben Jahr, im November, sorgte ein Banküberfall in Emmen für Schlagzeilen: Der Bankräuber trug vermutlich einen aufgeklebten Schnauz und flüchtete mit dem Velo.
Simon Kopp sagt auf Anfrage, die Täterschaft in diesen beiden Fällen sei noch immer flüchtig. Dass es sich um denselben Mann handelt wie in Weggis, Hochdorf und Rothenburg, verneint er. «Das können wir ausschliessen.»