Harsche Worte an Fabian Peter

Luzerner Läden kritisieren Sonntagsverkäufe scharf

Der Luzerner Regierungsrat Fabian Peter will mehr Sonntagsverkäufe ermöglichen. Das sorg bei den Läden für Unmut. (Bild: uus)

Der Luzerner Regierungsrat will die Regeln für Sonntagsverkäufe lockern und somit den Tourismus in Luzern wieder ankurbeln. Die Idee stösst bei den kleineren Läden jedoch auf harsche Kritik.

Zwar zeigen die touristischen Kennzahlen nach dem grossen Corona-Schock 2020 langsam wieder nach oben. Doch nach wie vor kommen deutlich weniger Gäste nach Luzern, als vor der Pandemie. Der Luzerner Tourismus leidet – und mit ihm diverse Läden in der Luzerner Innenstadt, die schlicht zu wenig Besucher aufzeichnen (zentralplus berichtete).

Dem ist sich auch der Luzerner Wirtschaftsdirektor Fabian Peter bewusst. Gemeinsam mit einem Zürcher und einem Tessiner Amtskollegen hat sich Peter darum zum Ziel gesetzt, den Tourismus in den Städten wieder anzukurbeln. Das Mittel dazu? Die Regeln für Sonntagsverkäufe lockern, damit mehr Geschäfte in der Innenstadt auch am Sonntag öffnen dürfen.

Die drei Exekutivmitglieder haben am Freitag in einer gemeinsamen Medienmitteilung bekannt gegeben, sich für «gezielte Korrekturen der regulatorischen Rahmenbedingungen» einzusetzen.

Läden sind gegen die Pläne

Bei kleinere Luzerner Läden kommt die Aussage gar nicht gut an. Der Luzerner Gewerkschaftsbund sowie der Detaillistenverband des Kantons Luzern verkünden in einer gemeinsamen Mitteilung, die Aushebelung der Sonntagsruhe «vehement zu bekämpfen».

Erst noch im Mai 2020 haben sich die beiden Verbände mit dem Luzerner Regierungsrat in einem Kompromiss auf längere Öffnungszeiten geeinigt. Peter trete diesen Kompromiss nun mit Füssen, wie die Verbände in der Mitteilung schreiben. «Damit torpediert der Volkswirtschaftsdirektor den zwischen den Sozialpartnern ausgehandelten Kompromiss und hintergeht auch einen deutlichen Parlamentsentscheid, der weitere Liberalisierungen ablehnte», finden die beiden Verbände klare Worte für die Idee des Regierungsrats.

Vorstoss begünstigt internationale Ketten

Sie stossen sich vor allem daran, dass die Sonntagsverkäufe zusätzlich den grossen Unternehmen und internationalen Ketten in die Karten spielen würde. Entgegengesetzt könnten die kleineren Läden, die von den beiden Verbänden vertreten werden, die zusätzlichen Sonntagsverkäufe personell nicht stemmen.

Der Gewerkschaftsbund und der Detaillistenverband kritisieren darum die Pläne Peters. Mit dem Vorstoss plane er die Luzerner Innenstadt in eine «Shopping-Wüste» zu verwandeln, die nur noch mit «internationalen Detailhandelsketten» besetzt ist.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Bachmann Markus, Dr. iur
    Bachmann Markus, Dr. iur, 22.01.2022, 15:02 Uhr

    Zutreffend kritisieren der Gewerkschaftsbund und der Detaillisteverband die regierungsrätliche Neuregelung der Sonntagsverkäufe. Das Rad dreht sich immer schneller. Diesem Tempo sind je länger je mehr Menschen unserer Gesellschaft nicht mehr gewachsen.

    Der Vorschlag erweist sich daher als materialistischen Unfug. Seit Jahrhunderten pflegen wir 6 Arbeitstage und einen Ruhetag-nämlich den Sonntag.

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